Genf möchte Telearbeit für Grenzgänger dauerhaft ermöglichen

Keystone-SDA
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Genève,

Grenzgänger im Raum Genf sollen auch in Zukunft Telearbeit verrichten können. Mit Unterstützung von Arbeitgebern forderte der Kanton Genf den Bund am Dienstag auf, mit Frankreich eine dauerhafte steuerliche Lösung für dieses Anliegen zu suchen.

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Eine Person im Homeoffice. (Symbolbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die während der Coronavirus-Pandemie weit verbreitete Telearbeit für grenzüberschreitende Beschäftigte basiert derzeit auf einer provisorischen Sonderlösung, die eine Abweichung von den geltenden Steuerregeln ermöglicht.

Diese Vereinbarung wurde seit Beginn der Pandemie mehrmals verlängert und könnte bis zum 30. Juni 2022 erstreckt werden.

Nach dieser Frist bliebe den Arbeitgebern im Kanton Genf mangels einer dauerhaften Lösung «keine andere Wahl, als die Telearbeit für Grenzgänger auszusetzen». Sie würden sonst aufgrund der Steuergesetzgebungen beider Länder in eine «heikle Situation» kommen. Dazu soll es aber nicht kommen.

Der Genfer Staatsrat und kantonale Arbeitgeber plädierten am Dienstag deshalb für die Etablierung einer «dauerhaften Toleranzschwelle». Eine solche würde es den Grenzgängern ermöglichen, an mindestens einem Tag pro Woche im Homeoffice arbeiten zu können, ohne dass dies Auswirkungen auf die Besteuerung ihrer Arbeit hätte.

Für die Genfer Behörden ist Telearbeit eines unter mehreren Mitteln, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen. Sie trage zur Verringerung der Pendlerströme und damit zu einer Verbesserung der Luftqualität bei.

Die Festlegung einer Toleranzgrenze würde in den Augen der Behörden auch die Wahrung regionaler finanzieller Gleichgewichte garantieren, und zwar sowohl was die Höhe der Schweizer Steuereinnahmen als auch was die an die Gemeinden im benachbarten Frankreich ausbezahlten Finanzausgleiche betrifft.

Laut der Genfer Regierung haben die Bundesbehörden bestätigt, dass Kontakte mit den zuständigen Dienststellen der französischen Verwaltung aufgenommen wurden, um eine Lösung zu finden, die sowohl für die betroffenen Unternehmen als auch für deren Angestellte annehmbar sei und dass das Dossier Priorität habe.

Derzeit sind im Kanton Genf rund 100'000 ausländische Grenzgänger tätig.

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