Frutigen: Mit Phosphor, Schwefel und Schwedenholz

«Toll!» «Sehr spannend!» «Ich komme gerne wieder einmal vorbei!»: Die Reaktionen aus zwei Schulklassen, die im Vorfeld der Eröffnung bereits Museumsluft schnuppern durften, sind durchwegs positiv. Die SchülerInnen zeigten sich beeindruckt von der Ausstellung aber auch nachdenklich nach dem Einblick in die damaligen prekären Arbeitsbedingungen. Ab dem kommenden Samstag steht das Zündhölzlimuseum nun auch für die breite Bevölkerung offen.

Am Eröffnungstag vom 24. Juli ist die Ausstellung bereits um 8 Uhr morgens zu besichtigen. Ab 9 Uhr folgen dann im Zweistundentakt Referate des Stiftungsratsmitglieds Arthur Grossen-Heger. Zum Programm gehören weiter die Festwirtschaft der Musikgesellschaft Frutigen sowie Vorführungen der Trückligruppe Adelboden, ehe die Premiere um 17 Uhr endet.

Auf den «Zündhölzlitag» folgt von 25. bis 31. Juli gleich die Eröffnungswoche mit täglich verfügbarer Ausstellung. Danach ist das Museum jeweils am ersten Samstag des Monats geöffnet. Gruppen ab 6 Personen können jedoch jederzeit online oder telefonisch bei der Kulturgutstiftung Frutigland einen Besuchstermin vereinbaren.

Die Kulturgutstiftung hat sich nicht zufällig mit der lokalen Industriegeschichte auseinandergesetzt. Das Thema ist nämlich nicht nur interessant, sondern auch relevant: Immerhin stellten im damaligen Amt Frutigen Ende des 19. Jahrhunderts bis zu 20 Fabriken Phosphor-, Schwefel- und Sicherheitshölzchen her – das waren rund 50 Prozent der gesamtschweizerischen Produktionsmenge.

Abgesehen vom neuen Zündhölzlimuseum ist dieser Industriezweig indes auch sonst noch präsent im Dorf: Die PyroWillen GmbH stellt an der Frutiger Schwandistrasse nach wie vor bengalische Hölzchen und andere Nischenprodukte her.