Wiedereröffnung der St. Gallerstrasse noch vor den Sommerferien
Nach 43 Wochen Bauzeit haben Regierungsrätin Carmen Haag und Stadtrat Andreas Elliker die St. Galler- und Marktstrasse in Frauenfeld dem Verkehr übergeben.

Die Bauarbeiten zur Sanierung und Aufwertung der St. Galler- und der Marktstrasse forderten in den vergangenen Monaten von allen Verkehrsteilnehmenden und Anwohnenden einiges an Geduld, handelt es sich doch beim südlichen Hauptzubringer in die Innenstadt von Frauenfeld um eine der meistbefahrenen Kantonsstrassen im Thurgau.
Bauarbeiten früher abgeschlossen
Am 5. August 2019 starteten die Bauarbeiten mit der ersten Etappe zur Um- und Neugestaltung der Marktstrasse und des Marktplatzes. Ab November 2019 folgten in der zweiten Etappe die Werkleitungsarbeiten sowie die Strassenbauarbeiten der östlichen Fahrbahn.
Bis Ende April 2020 wurden parallel zum Strassenbau auch das Bahntrassee sowie die Haltestelle «Marktplatz» der Frauenfeld-Wil-Bahn (FWB) behindertengerecht ausgebaut. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und der günstigen Frühjahrswetterlage konnte die dritte Etappe mit der westlichen Fahrspur, den Werkleitungs- und Strassenbauarbeiten in der Schlossmühlestrasse bereits zwei Monate früher beginnen.
So resultiert das erfreuliche Ergebnis, dass die St. Galler- und Marktstrasse noch vor den Sommerferien und damit zwei Monate früher als geplant dem Verkehr übergeben werden können.
Neue Lichtsignalanlage mit moderner Sensortechnik
Kernstück des Grossprojektes mit einem Investitionsvolumen von rund sechs Millionen Franken bildet die Sanierung und Neugestaltung des Lichtsignalknotens beim Marktplatz. Die ehemalige Lichtsignalanlage (LSA) mit Baujahr 1991 musste dringend ersetzt werden.
Die neue LSA mit LED-Technik braucht keine unterhaltsintensiven Induktionsschlaufen zur verkehrsdosierten Steuerung, sondern basiert auf moderner Sensortechnik zur Fahrzeugerkennung. Neu haben Velofahrer auf den einzelnen Fahrspuren eigene Warteräume vor den Ampeln und der öffentliche Verkehr kann zur Sicherung der Fahrplanstabilität per Datenfunk die LSA steuern und seine Zufahrtsachse priorisieren.
Die gesamte Verkehrsknotensteuerung am Markplatz ist abgestimmt und verbunden mit dem Bahnübergang Marktstrasse der Frauenfeld-WilBahn. Vorausschauend wurde auf den geplanten Viertelstundentakt der FWB reagiert und die Fahr – und Abbiegespuren so priorisiert, dass die Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotens auch dann noch stabil bleibt.
Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmende
Die Sanierung und Aufwertungen der St. Gallerstrasse und der Marktstrasse sind ein städtisches Agglomerationsprojekt von Frauenfeld, entsprechend beteiligt sich der Bund mit einem Kostenanteil von insgesamt rund 830'000 Franken. Die Aufwertungen bestehen hauptsächlich aus den Massnahmen zur Verbesserung für den Fuss- und Veloverkehr sowie für den öffentlichen Verkehr.
Zudem wird der Gesamtverkehrsfluss verbessert. Sichtbare Beispiele für Verbesserungen des Velo- und Fussverkehrs sind die neue Einfahrt auf den Marktplatz mit separater Fuss- und Veloquerung auf der Marktstrasse, die sanierte und ausgebaute Fussgänger- / Velounterführung beim «Klösterli» und die zusätzlichen Räume für die Zweiradquerung auf der St. Gallerstrasse.
Für den Individualverkehr steht neu eine verlängerte, leitungsstärkere Linksabbiegespur Richtung Marktstrasse zur Verfügung, die gleichzeitig auch den Verkehrsfluss stadtauswärts sowie die Fahrplanstabilität des Öffentlichen Verkehrs verbessert.
Verkehrsführung hat sich bewährt
In den elf Monaten Bauzeit musste die St. Gallerstrasse als wichtigste städtische Einfallsachse aus Süden im Einbahnverkehr geführt werden. Ein gemeinsames Verkehrskonzept (mit Monitoring) von Kanton und Stadt sah vor, dass für die Fahrplanstabilität des Öffentlichen Verkehrs (Bus und Postauto) die Einfahrt in die Stadt und zum Bahnhof in allen Phasen zu gewährleisten war.
Dadurch wurde der Transitverkehr von Osten nach Süden über die Nationalstrasse A7 / A1 (Frauenfeld Ost bis Attikon / Matzingen) und der innerstädtische Verkehr via Ringstrasse und Thundorferstrasse Richtung Süden umgeleitet. Aufgrund fehlender Redundanz einer städtischen Alternative verlagerte sich der Individualverkehr (PW) von der Vorstadt / Promenade auf die Ringstrasse.
Dies verursachte den erwarteten Mehrverkehr (75 Prozent) von rund 8'000 auf maximal 14'000 Fahrzeuge an Spitzentagen. Eine ähnliche Zunahme war auch auf der innerstädtischen Reutenenstrasse – als Querverbindung von der Thundorferstrasse zurück zur St. Gallerstrasse – erwartet worden; die Verkehrszunahme lag hier bei plus 4'500 auf maximal 6'000 Fahrzeuge pro Tag.
In den «Lockdown»-Wochen zwischen März und Juni verringerte sich der Verkehrsfluss auf die ursprüngliche Verkehrsmenge. Das gesamte Verkehrsregime erforderte viel Geduld, Flexibilität und Verständnis aller Verkehrsteilnehmenden, vor allem aber der Anwohnenden und Liegenschaftenbesitzenden entlang der Strassen.
Das Kantonale Tiefbauamt und das städtische Amt für Tiefbau und Verkehr danken den Anwohnenden für das grosse Verständnis und die Akzeptanz für die baulichen Massnahmen und deren Auswirkungen.