Problempflanzen mit dem Neophytensack eindämmen
Der kostenlose Neophytensack hilft den Bewohnern von Frauenfeld invasive Pflanzen sicher zu entsorgen und die heimische Flora zu schützen.

Wie die Stadt Frauenfeld berichtet, können Einwohnerinnen und Einwohner zur Eindämmung exotischer und invasiver Pflanzen auch in diesem Jahr den Neophytensack beim Amt für Hochbau und Stadtplanung an der Schlossmühlestrasse kostenlos beziehen. Der gefüllte Sack kann beim RAZ Frauenfeld an der Juchstrasse entsorgt werden.
Blühende Blumenwiesen, Bäume mit sattgrünem Blätterkleid: Die Flora ist längst aus dem Winterschlaf erwacht. Das gilt auch für exotische Problempflanzen, sogenannte invasive Neophyten.
Dazu gehören beispielsweise der Kirschlorbeer, das Einjährige Berufkraut oder die Hanfpalme (Tessinerpalme). Sie sind zwar hübsch anzusehen, doch sie verursachen zahlreiche Probleme: Sie verdrängen einheimische Arten, die als Nahrungsquelle für Insekten dienen, schädigen Infrastrukturbauten wie Bahndämme, Strassen oder Uferbefestigungen und können die Gesundheit gefährden.
Deshalb ist es nötig, ihre Weiterverbreitung einzudämmen.
Fortpflanzungsfähige Pflanzenteile entsorgen
Seit letztem Jahr steht in der Gemeinde ein neues Instrument zur Eindämmung invasiver Pflanzen zur Verfügung: der Neophytensack. Damit können alle fortpflanzungsfähigen Teile von Problempflanzen kostenlos entsorgt werden.
Im ersten Jahr haben viele helfende Hände die Säcke rege gefüllt. Deshalb wird das Angebot auch in diesem Jahr fortgeführt. In der ersten Phase der Vegetationszeit stehen krautige Pflanzen wie das Einjährige Berufkraut oder das Schmalblättrige Greiskraut im Fokus.
Beide Pflanzen sollen mit den Wurzeln ausgerissen und im Sack entsorgt werden. Beim Kirschlorbeer kommen die Früchte und Wurzeln, beim Blauglockenbaum die Wurzeln, Blüten und Samen in den Sack. Die Website zeigt mit einer Übersicht auf, wie mit welchen Problempflanzen zu verfahren ist.
Gemeinsame Anstrengungen
Um die Weiterverbreitung invasiver gebietsfremder Arten zu bremsen, ist deren korrekte Entsorgung zentral. Dafür wurde der Neophytensack lanciert – eine gemeinsame Initiative der Fachstelle Biosicherheit des Amts für Umwelt Thurgau, des Verbands KVA Thurgau und des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB).
Die abgegebenen Säcke werden in der Kehrichtverbrennungsanlage bei hoher Temperatur verbrannt.
Die Bekämpfung invasiver Neophyten gelingt nur als gemeinsamer Kraftakt. So führen viele Zürcher und Schaffhauser Gemeinden den Neophytensack in diesem Jahr ebenfalls ein.