Weit über drei Meter
Als Ersatz für die ausgefallene Feier zur Erreichung des Labels Grünstadt Schweiz, hat die Gemeinde Degersheim im April einen Sonnenblumenwettbewerb lanciert.

Etwas über 90 Personen haben sich für den Wettbewerb registriert und fleissig Sonnenblumen gepflanzt und gepflegt. Mit mehr oder weniger Erfolg. Den einen wurden die Schnecken zum Verhängnis, den anderen ein zu kleiner Topf und wieder andere hatten die Samen etwas zu spät in die Erde gesteckt.
«Leider müssen wir uns vom Sonnenblumenwettbewerb wieder abmelden, die Schnecken haben alles gefressen», hiess es beispielsweise in einer Rückmeldung. Andere waren sich wohl bewusst, dass die Länge ihrer einzelnen Sonnenblumen nicht zum Sieg reicht und hoben andere Spezialitäten hervor.
«Unsere Sonnenblumen sind wohl nicht die längsten, aber wir haben sicherlich die grösste Anzahl in einem Topf», schrieb jemand, oder: «Zusammengezählt habe ich über 60 Meter Sonnenblumen.»
Für Nachhaltigkeit sensibilisieren
Die Entwicklung einzelner Pflanzen lässt sich vom Menschen nur bedingt beeinflussen. Wichtig ist, dass er sich dessen bewusst ist und der Natur gute Grundlagen schafft.
So steht die Nachhaltigkeit für einen bewussten Umgang mit der Umwelt, durch welchen die verschiedenen Pflanzen- und Tierarten möglichst optimale Lebensräume vorfinden und sich entwickeln können. Genau diese Nachhaltigkeit hat sich die Gemeinde Degersheim mit dem Label Grünstadt Schweiz auf die Fahne geschrieben.
«Mit dem Wettbewerb ist es uns gelungen, die Bevölkerung auf das Label aufmerksam zu machen», sagt der Leiter Werke Simon Witzig. Die Weiterentwicklung des Grünstadt Labels ist ein ständiger Prozess, welcher mit der Gemeinde und mit der Bevölkerung andauern soll.
Schnecken fernhalten
Die vielen Sonnenblumen verschönern das Ortsbild von Degersheim auf eindrückliche Art und Weise. Überall sind sie zu sehen, wie sie hoch in den Himmel ragen. Bis zu 3.68 Meter hoch.
So hoch war die Sonnenblume von Margrith Pinelli, welche damit als Siegerin aus dem Wettbewerb hervorging. «Die Sonnenblume muss man dort stehen lassen, so man sie gesetzt hat und immer die Schnecken fernhalten», erklärt Margrith Pinelli ihr Erfolgsrezept.
Die glückliche Siegerin hätte so oder so Sonnenblumen in ihren Garten gesetzt, in welchem auch sonst viele Blumen blühen. «Der Wettbewerb war aber eine gute Idee und ich freue mich, überall Sonnenblumen zu sehen.»
Viele Kinder
Am Mittwoch, 9. September, durften neben Margrith Pinelli auch neun weitere Personen einen Preis entgegennehmen. Ihnen allen war es geglückt, ihre Sonnenblume auf über drei Meter anwachsen zu lassen.
Unter den Preisträgern fanden sich sowohl ältere Personen, Familien aber auch Kinder, welche sich zahlreich am Wettbewerb beteiligt hatten. «Neben den Sonnenblumen wachsen in meinem Garten auch Sellerie, Broccoli, Bohnen, Federkohl, Salat und vieles mehr», sagt die zehn Jahre alte Romina Manhart, welche mit einer Sonnenblumenhöhe von 3.31 Metern den sechsten Rang belegt.
Das Geheimnis ihres Erfolgs: «Wir haben im Frühling Champignonerde in die Beete gemischt.»
Grüne Preise vergeben
Mit der Wettbewerbsausschreibung wurden «grüne» Preise versprochen und solche wurden dann auch an die Gewinnerinnen und Gewinner verteilt. Von der Bio-Düngererde, über einen Gutschein für den Häckseldienst, bis hin zu einem speziellen einheimischen Gewächs mit verzehrbaren Beeren oder einem Gutschein für eine Gärtnerei, konnte Simon Witzig bei allen Preisen etwas zum Sinn und Nutzen desselben erklären.
Ausser bei den leuchtend roten Sackmessern, welche an die Kinder verteilt wurden, sie kommen aber bestimmt schon bald im Garten oder Wald zum Einsatz.