Uzwil möchte die Bahnhofstrasse neu gestalten

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Wie die Gemeinde Uzwil berichtet, ist das Aufwertungsprojekt für die Gestaltung der Bahnhofstrasse rechtskräftig und kann im Sommer 2022 gestartet werden.

Bahnhofstrasse in Uzwil.
Bahnhofstrasse in Uzwil. - Nau.ch / Simone Imhof

Die Bahnhofstrasse in Uzwil ist keine Visitenkarte. Die Beläge sind am Ende ihrer Lebensdauer, der öffentliche Raum gleicht mehr einem öden Teersee. Auf dem Weg zu einem attraktiv gestalteten öffentlichen Raum gabs nun entscheidende Fortschritte: Das Aufwertungsprojekt ist rechtskräftig.

Es war eine ebenso kurze wie wichtige Nachricht, welche in den letzten Tagen vom Rechtsdienst des kantonalen Tiefbauamtes im Gemeindehaus eintraf. Die letzten Einsprachen gegen das Aufwertungsprojekt der Uzwiler Bahnhofstrasse sind erledigt, das Projekt ist rechtskräftig. Der Kanton bereitet nun die Umsetzung vor. Nach ersten mündlichen Informationen dürften die Bauarbeiten nächsten Sommer starten.

Die Bahnhofstrasse soll dem Zeitgeist der heutigen Zeit entsprechen

Die heutige Bahnhofstrasse im Zentrum von Uzwil ist ein typisches Beispiel für eine verkehrsorientierte Strasse aus der Zeit vor rund 40 Jahren. Sie kann den motorisierten Verkehr gut abwickeln. Sie leistet aber mit ihrer kargen Erscheinung keine Akzente für ein lebenswertes Zentrum. Baut der Kanton heute Zentrumsstrassen neu, sehen sie anders aus.

Zeitgeist und Normen entwickeln sich. Das wird sich auch im Uzwiler Zentrum zeigen. Stichworte sind mehr Flächen für Fussgänger, ein attraktiverer Raum durch Baumreihen und komplett neue Beleuchtung, Strassenränder mit einem Naturstein ausgeführt, um die Fahrbahn optisch einzuengen und damit das Tempo zu reduzieren. Ein Element nebenbei, welches nun auch an der Lindenstrasse umgesetzt wird.

Die Wohnattraktivität soll gesteigert werden

Die Zentren sind wichtiger Schlüssel für die Innenentwicklung. Damit in den Zentren hochwertig gewohnt werden kann, muss Wohnen dort unter verschiedenen Aspekten attraktiv sein. Die schicke Wohnung allein genügt nicht. Es braucht ein urbanes Dienstleistungsangebot. Und es braucht den öffentlichen Raum.

Ist er freundlicher Ort, leistet er einen Beitrag zur Wohnattraktivität und stiftet Identifikation. Dazu soll auch die neue Bahnhofstrasse ihren Beitrag leisten und den laufenden Umbruch im Zentrum unterstützen.

Es ist ein langer Weg zur Umsetzung

Das Projekt für die neue Bahnhofstrasse entstand nicht von heute auf morgen. Am «Abend zur Zukunft der Gemeinde» im März 2007 liefert die Gemeinde Antworten zu diversen Fragen zum Projekt. Wesentliche Erkenntnis aus den Diskussionen rund um die Gemeindeentwicklung, die Aufwertung der Zentren und der Zentrumsstrassen hat hohe Priorität. Nägel mit Köpfen machten die Teilnehmer der Bürgerversammlung vom November 2008. Sie bewilligten einen Kredit, damit der Gemeinderat die Strasseraum- und Zentrumsgestaltungen in der Gemeinde konzeptionell vorbereiten kann.

Es folgten intensive Auseinandersetzungen verschiedenster Akteure von Gemeinde, Geschäftszentrum, Pro Henau, Gewerbeverein, katholischer Kirche, Polizei und Tiefbauamt. Im Februar 2011 stellte die Gemeinde das Ergebnis vor. Einen Konsens aller involvierten Kräfte, eine Konzeption der Zentren von Henau, Niederuzwil und Uzwil. Im Wissen darum, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die Uzwiler Bahnhofstrasse auch baulich fällig ist es deshalb noch dauert, bis der Kanton umsetzen will.

Das Projekt wurde 2020 öffentlich aufgelegt

Der damalige Konsens war die Basis für die Neuprojektierung der Bahnhofstrasse durch den Kanton. Die Lösung entspricht in weiten Teilen der damaligen Konzeption, sie hat den Weg bereitet. Der Rest der Geschichte ist kurz erzählt. Im Juni / Juli 2020 legte der Kanton das Projekt für die Zentrumsgestaltung Bahnhofstrasse Uzwil öffentlich auf. Und jetzt sind die Einsprachen beseitigt, das Projekt ist rechtkräftig. Voraussichtlich nächstes Jahr fahren die Baumaschinen auf.

Zwei Jahre, nachdem das Projekt öffentlich auflag. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der Nachbargemeinde Flawil. Dort lag ein vergleichbares Aufwertungsprojekt bereits im Jahr 2017 auf. Noch immer hindern dort Einsprachen die Umsetzung. Gemeindepräsident Lucas Keel zeigt sich denn auch sehr zufrieden «Wir sind dankbar, dass die Einsprecher lösungsorientiert unterwegs waren. Und wir haben mit Freude festgestellt, dass die Vertreter des Kantons, welche die Verfahren betreuten, einen sehr guten Job gemacht haben.»

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