Der Gemeinderat hat beschlossen, die bestehende Holzschnitzelheizung durch eine neue zu ersetzen.
Neue Heizungsanlage für die MZA Steinegg. - Gemeinde Degersheim
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Ausgangslage

Mit dem Bau der Mehrzweckanlage (MZA) Steinegg im Jahr 1995 wurde zu deren Beheizung und zur Warmwasseraufbereitung eine Holzschitzelheitzung installiert. Neben der MZA versorgt sie auch das «alte Schulhaus Steinegg», den Werkhof, das Feuerwehrdepot, die evangelische Kirche sowie diverse private Bezüger mit Heizwärme. Bereits damals entschied sich der Gemeinderat für eine CO2-neutrale Holzheizung, in welcher Schnitzel verfeuert werden. Der bestehende Holzschnitzelkessel sowie ein ergänzender Gaskessel mit externem Kondensator sind am Ende ihrer Lebenszeit angelangt. Da die Kohlenmonoxid- und Staubgrenzwerte nicht mehr eingehalten werden können, hat das Amt für Umweltschutz (AFU) verfügt, dass der Ersatz der Holzheizung bis zum 31. Dezember 2022 erfolgen muss.

Sanierungsprojekt

Der Gemeinderat hat entschieden, die bestehende Heizungsanlage zu ersetzen und weiterhin eine Holzschnitzelheizung zu betreiben. Wie bis anhin soll die Holzschnitzelheizung mit einem Gaskessel ergänzt werden. Der Einsatz eines Gaskessels ist einerseits notwendig, um die Spitzenlast in starken Kälteperioden abzudecken und andererseits um den Wärmebedarf bei grösseren mechanischen Störungen der Schnitzelaustragung oder der Holzfeuerung sicherzustellen.

Die neu eingeplanten Pufferspeicher helfen mit, den Energiebedarf zu optimieren, bzw. immer optimale Brennwerte zu erreichen und somit auch den Ausstoss von schädlichen Gasen zu vermeiden. Mit einer zusätzlichen Elektrofilteranlage wird zudem der Feinstaubausstoss massiv reduziert. Die Heizanlage wird an den bestehenden Örtlichkeiten ersetzt. Für die neuen Pufferspeicher ist im Flur des Untergeschosses der nötige Platz vorhanden.

950'000 kWh pro Jahr

Der Energieaufwand der Heizanlage von 950'000 kWh pro Jahr werden zu ca. 92 % mit der CO2-neutralen Holzschnitzelfeuerung abgedeckt. Für die Überbrückung bei Spitzenlasten oder während Tagen mit geringem Wärmebedarf werden ca. 8 % der Gesamtjahresenergie mittels Gas erzeugt. Dafür sind ca. 8'000 m3 Erdgas erforderlich.

Mit einer Wärmeleistung von 560 kW vermag die neue Anlage den durchschnittlichen Wärmebedarf von 500kW ausreichend abzudecken. Der Aufbau der neuen Heizanlage ist im Wesentlichen mit der bestehenden Anlage identisch. Aufgrund der neuen Technologien werden die Anlagen jedoch kompakter. Der neu in die Anlage integrierte Kondensator gewährleistet eine bessere Wärmerückgewinnung.

Regionale Energieträger

Wie bereits heute soll für den Betrieb der Heizung auch künftig Holz aus der Gemeinde verwendet werden. «So heizen wir nicht nur CO2-neutral, sondern verhindern aufgrund der kurzen Transportwege auch Treibstoffemissionen», sieht Monika Scherrer die Vorteile der geplanten Anlage. Der bestehende Vertrag über die Lieferung von Holzschnitzeln konnte im vergangenen Jahr verlängert werden.

Mit diesem Vertrag werden die Lieferanten verpflichtet, weiterhin nur Holz aus gemeindeansässigen Landwirtschaftsbetrieben zu liefern. «Somit», so freut sich Monika Scherrer, «haben wir nicht nur eine ökologische Heizung, sondern fördern auch die Wertschöpfung in der Gemeinde.»

Kosten / Finanzierung

Die Kosten für die Erneuerung der Heizanlage sind mit 530'000 Franken veranschlagt. Sie sollen vollumfänglich aus dem Ertragsüberschuss der laufenden Rechnung 2020 beglichen werden. Da die Ausgabe die Finanzkompetenzen des Gemeinderates überschreitet, muss diese von den Stimmberechtigten der Gemeinde Degersheim genehmigt werden. Über den Antrag des Gemeinderates, im Budget der Investitionsrechnung 2021 die Gelder für den Ersatz der Heizung aufzunehmen, entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 11. April 2021 an der Urne.

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