Wie die Gemeinde Emmen informiert, hat der Einwohnerrat den Gemeinderat beauftragt, eine Testplanung für die Überdachung der Autobahn A2 zu lancieren.
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Die alte Autobahneinfahrt in Emmen LU. - Keystone
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Was vor 50 Jahren entgegen dem Willen des Emmer Parlamentes und der Quartierbevölkerung durch den Bund entschieden wurde, soll nun mit einem überparteilichen Vorstoss korrigiert werden.

Der Zerschneidung des Emmer Siedlungsgebietes durch den Bau der Autobahn A2 soll mithilfe einer Teilüberdachung entgegengewirkt werden, so das Ansinnen der Postulanten, über das am 12. März 2023 im Einwohnerrat debattiert wurde.

Hohe Kosten und fehlende Legitimation als Problem

Der Gemeinderat lehnt den Vorstoss aufgrund zu hoher Kosten und fehlender Legitimation ab und zeigt stattdessen kostengünstigere Alternativen auf.

Dies zum Unverständnis von Einwohnerrat Christian Meister namens der Mitte/GLP-Fraktion, der die Prüfung einer Autobahnabdeckung als Pionierleistung sieht.

Meister hat kein Verständnis für die ablehnende Haltung seitens des Gemeinderates und fordert: «Das Projekt soll nicht aufgrund von Widerständen aus Bern versenkt werden – wir halten fest an der geforderten Absichtserklärung.»

Parlament beharrt auf Testplanung

Für Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger ist die Forderung des Parlamentes zwar nachvollziehbar. Sie stellt aber klar: «Eine Ablehnung des Postulates von Seiten des Gemeinderates ist keinesfalls mit einer Ablehnung von Pionierleistungen gleichzusetzen – es handelt sich lediglich um eine realistische Betrachtung.»

Die Topografie des Bodens eigne sich nicht für eine Überdachung. Ausserdem habe sich das Bundesamt für Strassen (Astra) in Bezug auf die damit verbundenen Kosten einer Testplanung deutlich positioniert.

Sämtliche Auslagen seien durch die Gemeinde Emmen zu tragen – die Exekutive beziffert die Kosten für das Testplanungsverfahren mit bis zu einer Million Franken.

Um nicht bereits geplante Projekte zu verschieben oder gar aufzuheben, appelliert der Gemeinderat zur Ablehnung des Postulates.

Die FDP liess sich umstimmen

Nur die FDP liess sich von den Ausführungen überzeugen und änderte ihre Meinung.

Michael Kümin erklärt den Sinneswandel in seinem Votum wie folgt: «Die Kosten alleine für die Testplanung sind der FDP zu hoch.

Es gibt in den nächsten Jahren viele Projekte, welche hohe Kosten verursachen werden. Die Ressourcen sollten sinnvoll anderweitig verwendet werden.» Die übrigen Fraktionen liessen sich damit nicht gewinnen.

Schlussendlich überwies der Einwohnerrat das Postulat mit 29 zu 6 Stimmen und damit den Auftrag an den Gemeinderat, eine Testplanung für die Überdachung der Autobahn A2 im Abschnitt von der Brücke über die Rüeggisingerstrasse («Hammer-Kreisel») bis zum Beginn des Riffigwaldes zu lancieren.

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