Wie die Gemeinde Meggen meldet, wird das Projekt Meggerwald im Kampf gegen invasive Neophyten ab Herbst 2024 durch ein Verkaufsverbot zusätzlich unterstützt.
Das Dorfzentrum Meggen.
Das Dorfzentrum Meggen. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Mit dem Neophytenprojekt Meggerwald engagiert sich die Gemeinde Meggen für einen Meggerwald ohne Kirschlorbeer, Sommerflieder und Ähnliches.

Mit dem Entscheid des Bundesrates, den Verkauf der invasivsten Neophyten per Herbst 2024 zu verbieten, werden diese Bemühungen zusätzlich gestärkt.

Das Verkaufsverbot spornt zudem an, invasive Pflanzen aus den eigenen Gärten zu entfernen.

Reduktion invasiver Gartenpflanzen im Schutzgebiet

Mit dem Neophytenprojekt Meggerwald setzten sich vor vier Jahren alle Meggerwaldgemeinden gemeinsam das Ziel der Ausbreitung invasiver Neophyten im Meggerwald und seinen Schutzgebieten entgegenzuwirken.

Vor allem Zivildienstleistende, aber auch Freiwillige und Fachpersonen reduzieren seither in diesem für Natur, Naherholung und Forst wichtigen Gebiet die invasiv auftretenden Gartenpflanzen.

Häufige Neophyten im Meggerwald

Die im Meggerwald am häufigsten angetroffenen Neophyten sind der Kirschlorbeer, Sommerflieder, Goldruten und das Berufkraut.

Während bei den langsam wachsenden Arten wie Kirschlorbeer und Sommerflieder ein Rückgang spürbar ist, verbreitet sich das einjährige Berufkraut weiterhin stark.

Bis zu 50'000 leichte Flugsamen pro Pflanze und Jahr beschleunigen die unkontrollierte Verbreitung.

Weil das Berufkraut sich in immer mehr Naturschutzflächen breitmacht und zunehmend auch in landwirtschaftlichen Weiden anzutreffen ist – wo es vom Vieh verschmäht wird – wird auch in diesem Jahr die eingeführte Zierpflanze konsequent ausgejätet.

Entfernung auf Gemeindeflächen

Die Problematik invasiver Pflanzen- und Tierarten ist seit vielen Jahren bekannt. Invasive Arten gehören zu einem der Hauptverursacher des weltweiten Biodiversitätsverlusts.

Die Gemeinden sind bereits länger aktiv, auf ihren eigenen Flächen Sommerflieder und Ähnliches zu entfernen.

Dank finanzieller Unterstützung durch Bund und Kantone können Neophyten seit 2021 auch im Meggerwald aktiv reduziert werden.

Verbreitung aus den Gärten verhindern

Mit dem Verkaufsverbot folgt nun der längst erhoffte Entscheid, die Problematik an der Quelle anzupacken und Neuanpflanzungen zu verhindern.

Auch wenn vom Verkaufsverbot Pflanzen, die bereits in Gärten wachsen, nicht betroffen sind, ist die Hoffnung gross, dass Eigentümer durch den Entscheid motiviert werden, ihre Kirschlorbeer-Hecken, Henrys Geissblatt-Zäune, Sommerflieder-Büsche und Tessinerpalmen aus den Gärten zu entfernen.

Übrigens können bei der Gemeinde kostenlose Neophytensäcke bezogen werden, um den Gartenabraum invasiver Arten kostenlos und ohne weitere Schäden mit der Abfallsammlung zu entsorgen.

Nebst der Entfernung problematischer Neophyten im eigenen Garten sind Freiwillige herzlich eingeladen, an Freiwilligeneinsätzen mitzuhelfen, invasiv ausbreitende Pflanzen aktiv zu reduzieren.

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