Wellplayed Dübendorf: «Spiele wie ‹Pandemic› waren ein Riesenrenner»
Im Brettspiel-Café Wellplayed in Dübendorf treffen sich Interessierte mehrmals wöchentlich zum Spieleabend. Das Hobby war früher mit Vorurteilen behaftet.

Sich für einen gemeinsamen Spieleabend zu treffen, ist in Dübendorf nicht nur zu Hause im eigenen Freundeskreis möglich.
Gleich beim Bahnhof, etwas versteckt in einem Hinterhof gelegen, befindet sich der Wellplayed-Spieltreff.

«Was wir hier eigentlich genau machen, ist gar nicht so leicht zu erklären», räumt Inhaber Benjamin Tharin ein.
Englische Brettspiele in Dübendorf
Jeden Dienstag- und Donnerstagabend sowie am Samstag öffnet das ausschliesslich englischsprachige Boardgaming-Café seine Pforten für Spielfans und Interessierte. Der Eintritt kostet acht Franken.
«Dadurch haben wir viele Expats, die uns hier aufsuchen», so Benjamin Tharin. Als der hauptberufliche Produktmanager das Café vor rund vier Jahren als Nebentätigkeit eröffnete, waren auch noch deutschsprachige Spiele mit dabei.
«Die Nachfrage war aber viel kleiner als bei den englischen Spielen, weshalb wir uns nun ausschliesslich darauf konzentrieren.» Gespielt werden Spiele, die im Café frei benutzt werden dürfen – Selbstmitgebrachtes ist aber auch herzlich willkommen.
Erwachsenes Umfeld
Heute treffen sich nicht nur Spielfans aus der Region im Wellplayed-Café, sondern auch von weiter her.
Laufkundschaft habe man allerdings weniger. Das liege nicht nur am unauffälligen Hintereingang. «Die meisten kennen uns, weil sie aktiv nach einem solchen Angebot suchen.»
Das Durchschnittsalter würde Benjamin Tharin auf 30 Jahre ansetzen.

«Obwohl wir uns zum Brettspielen treffen, merkt man, dass wir uns in einem erwachseneren Umfeld bewegen.» Kinder sehe man im Café daher eher selten.
«Dieses Hobby war generell mit einigen Vorurteilen behaftet, findet aber immer mehr Akzeptanz in der breiten Bevölkerung», erklärt Benjamin Tharin.
«Spiele sind aber einfach nicht mehr das, was sie einmal waren.» Heute würden auf dem Brett ganze Geschichten erzählt werden. Teilweise werden auch elektronische Gadgets involviert, die eine zusätzliche Ebene bieten.
Mit ausländischen Anbietern mithalten
Nebst dem Spielcafé, wo allerlei englische Brettspiele gekauft werden können, führt Benjamin Tharin auch einen Onlineshop mit Kundschaft aus der ganzen Schweiz.
Mit ausländischen Anbietern mithalten zu können, sei hierbei nicht immer ganz einfach. «Man kann sich das genau gleiche Produkt selbst aus dem Ausland bestellen oder in Deutschland kaufen.»
Auch hier hat der Inhaber aber ein Nischenprodukt entdeckt. «Wir stellen selbst Spielzusatzprodukte aus Holz und Acryl her. Beispielsweise machen wir Spieleinlagen, mit denen man die Karten oder Figuren in der Schachtel sortieren kann.»
Für Spiele, die oft benutzt werden, würden die Kunden auch gerne mehr Geld ausgeben.

Vor allem Corona habe wieder gezeigt, dass Brettspiele immer mehr im Trend sind.
Während des Lockdowns seien die Anfragen für Spiele stark gestiegen. «Spiele wie ‹Pandemic› waren ein Riesenrenner», so Benjamin Tharin.
«Es ist auch einfach ein positives Hobby, das Freude macht und vom Alltag ablenken kann.»