Wallisellen: Bauunternehmen streiten sich wegen Neuguet
Das Waldhaus Neuguet ist der Grund für den Streit zwischen der Halter AG und der Steiner AG. Diverse Baumängel führen zur Rückhaltung der Werklohnzahlungen.

Die beiden Bauriesen Halter AG und die von ihr beauftragte Steiner AG liefern sich einen Schlagabtausch um das Waldhaus Neuguet in Wallisellen. Grund dafür seien diverse Mängel am Wohnhaus, weshalb unter anderem der Einzugstermin mehrfach verschoben werden musste, wie der «Tages Anzeiger» berichtet.
Die Steiner AG hat die provisorische Eintragung des Bauhandwerkerpfandrechts beantragt. Dabei handle es sich um eine juristische Waffe für Handwerker, die ihre Arbeit zwar ausgeführt haben, aber nicht bezahlt wurden.
Handwerker können den Wert ihrer geleisteten Arbeit als Pfand eintragen lassen, welches danach den Eigentümern belastet wird. Dies, auch wenn die Eigentümer den Handwerkern kein Geld schulden und nichts in Auftrag gegeben haben. Im Waldhaus Neuguet handle es sich dabei nun um rund 200'000 Franken pro Wohnung.
Langer Rechtsstreit um Neuguet
Gegenüber dem «Tages Anzeiger» bereut Halter-CEO Markus Mettler, die Steiner AG mit dem Projekt beauftragt zu haben. «Im Nachhinein ist man immer schlauer.»
Man habe seitens Steiner von Anfang an die Planung vernachlässigt und sich auf das günstige Bauen konzentriert. Die Firma sei mit dem Projekt überfordert. Weil Steiner ihre Arbeit nicht richtig ausgeführt habe, halte man Werklohnzahlungen zurück und habe die Erfüllungsgarantie gezogen.
Karsten Hell, CEO der Steiner AG, begründet noch bestehende Mängel gegenüber der Zeitung mit der Corona-Pandemie. Zudem handle es sich um einige unwesentliche Mängel.
Zehn Tage nach Abnahme des Projekts habe Halter ungerechtfertigt die Erfüllungsgarantie beansprucht und verweigere bereits seit Juli 2019 jegliche Zahlung. «Und das, obwohl alle Wohnungen verkauft sind und Halter von den Eigentümern das Geld erhalten haben müsste. Das ist treuwidrig.»
Wer recht hat, wird das Gericht entscheiden. Beide Parteien bereiten sich gemäss dem «Tages Anzeiger» auf einen langen Rechtsstreit vor.