Wie die Gemeinde Schöfflisdorf mitteilt, fährt sie mittels Sparmassnahmen ihren Stromverbrauch runter und bittet die Einwohner, dies ebenfalls zu tun.
Energiekrise
Der Bundesrat rechnet aktuell nicht damit, dass es im kommenden Winter während der Energiekrise zu einer Mangellage kommen wird. (Archivbild) - keystone
Ad

Die gegenwärtige energetische Versorgungsunsicherheit könnte im Winter 2022/23 zu einer nationalen Herausforderung anwachsen.

Obwohl zumindest in Bezug auf die Stromversorgung inzwischen wieder vorsichtiger Optimismus möglich ist, hat eine Arbeitsgruppe des Gemeinderates, der Werke und der Gemeindeverwaltung die Situation für Schöfflisdorf analysiert und Vorkehrungen getroffen.

Die Arbeitsgruppe stützte sich bei der Analyse primär auf den von der kantonalen Führungsorganisation verfassten Leitfaden für Gemeinden zur Energiemangellage.

In diesem Papier sind für die verschiedenen möglichen Szenarien (von Sparappellen bis zur Stromnetzabschaltung) Abklärungen und Vorbereitungsarbeiten empfohlen.

Schöfflisdorf verfügt über keine kritischen Einrichtungen

Die Gemeinde Schöfflisdorf ist in einer vergleichsweise guten Situation, da keine Gasversorgung vorhanden ist.

Zudem führt sie selbst keine kritischen Einrichtungen wie beispielsweise ein Pflegeheim und auch keine energieintensiven Anlagen wie Schwimmbäder oder Eishallen.

Die Wasserversorgung ist ohne Strom gewährleistet

In Bezug auf die gemeindeeigene Versorgung ist zudem die Wasserversorgung einfach ausgestaltet:

Wenn es gelingt, das Reservoir zu füllen, dann läuft das Wasser danach auch ohne Strom in die Haushalte und zum Gewerbe.

Die Gruppenwasserversorgung Schöfflisdorf-Steinmaur hat diesbezüglich schon vor zwei Jahren eine Vorsorge getroffen und ein genügend dimensioniertes Notstromaggregat angeschafft.

Dank diesem kann auch ohne Netzstrom das Wasser vom Pumpwerk Surbwis ins Reservoir gepumpt werden.

Abwasserpumpen in Privat-Liegenschaften bei Stromausfall problematisch

Auch für die Abwasserentsorgung ist das Leitungsnetz der Gemeinde nicht auf die Stromversorgung angewiesen.

Hier aber ein Hinweis für Private: In vielen Häusern ist eine Abwasserpumpe im Einsatz; deren Ausfall könnte in den Häusern sehr schnell zu Problemen führen.

Die Gemeinde bittet die Einwohner, doch die Situation ihrer Liegenschaften zu prüfen.

Die Aufrechterhaltung des Betriebes ist sichergestellt

Die Gemeindeverwaltung wiederum kann nach Meinung der Arbeitsgruppe im Notfall auch einmal ein paar Stunden ausfallen.

Ein Notbetrieb eines Laptops und eines Druckers könnte zudem mit einem kleinen Notstromaggregat erfolgen.

Nach menschlichem Ermessen kann die Gemeinde ihre Leistungen also auch in einer verschärften Lage für die Einwohner weiterhin erbringen.

Einwohner sollen freiwillig Energie sparen

Wie Mitte November 2022 in den Medien zu lesen war, wird bei der Stromversorgung dank positiver Entwicklungen inzwischen davon ausgegangen, dass ohne ein Zusammentreffen von unglücklichen Umständen die Versorgung auch im Winter 2022/23 klappen sollte.

Trotzdem liegt es an allen Einwohnern, wo immer möglich freiwillig Energie zu sparen. Die Gemeinde selbst hat ebenfalls bereits Massnahmen beschlossen und umgesetzt.

Mitarbeiter in Verwaltungen müssen Elektrogeräte konsequent vom Strom nehmen

In den Gemeindeliegenschaften werden die Temperaturen, namentlich auch in der Verwaltung und im Werkhof abgesenkt. Wo technisch möglich werden Glühlampen durch LED ersetzt.

Elektrogeräte und Bürodrucker sind konsequent auszuschalten und die IT hat sich konsequent vom Netz zu trennen. Nur noch der Hauptdrucker darf im Standby-Modus laufen.

Strassenbeleuchtung wird um 1 Uhr abgeschaltet

Es laufen zudem Abklärungen über die energetische Verbesserung der Lüftung beim Werkhof und die Belichtung des Anschlagkastens beim Gemeindehaus wird abgestellt.

Zudem werden die Einschaltzeiten die Strassenbeleuchtung reduziert. Die Strassenbeleuchtung bleibt neu die ganze Woche und in der ganzen Gemeinde in der Nacht nur noch bis 1 Uhr eingeschaltet.

Dies wurde bereits im Frühjahr 2022 beschlossen.

Weihnachtsbeleuchtung und Weihnachtsbaum bleiben

Hingegen hat der Gemeinderat beschlossen, die Weihnachtsbeleuchtung und den Weihnachtsbaum beim Gemeindehaus in Betrieb zu nehmen.

Dabei waren die möglichen Einsparungen gegenüber der vertrauten weihnächtlichen Stimmung abzuwägen.

Da der Verbrauch der Beleuchtung vergleichsweise klein ist, wird sie in Betrieb genommen.

Der Entscheid fiel allerdings unter einem Vorbehalt: Sollte der Bund bis oder während der Inbetriebnahme die Phase 2 (Verbrauchseinschränkungen) ausrufen müssen, würde die Beleuchtung abgestellt, auch wenn sie nicht namentlich in den Massnahmen des Bundes enthalten wäre.

Notfalltreffpunkt beim Gemeindehaus wird bei «Blackout» in Betrieb genommen

Vor rund zwei Jahren wurden kantonsweit in allen Gemeinden Notfalltreffpunkte bezeichnet. Für Schöfflisdorf befindet sich dieser beim beziehungsweise je nach Lage im Gemeindehaus.

In einer echten Notlage, also zum Beispiel einem «Blackout», würde dieser Notfalltreffpunkt in Betrieb genommen.

Der Notfalltreffpunkt verfügt über ein spezielles Funknetz

In einem solchen Fall eines landesweiten oder regionalen Stromausfalls wird davon ausgegangen, dass der Telefonverkehr mehr oder weniger schnell ebenfalls zusammenbricht.

Wer in einer solchen Situation wie beispielsweise einen Notfalldienst benötigt, kann dazu den Notfalltreffpunkt verwenden, wo dank einem speziellen Funknetz eine solche Verbindung noch hergestellt werden kann.

Weitere Informationen im Internet

Für weitere Informationen verweist die Gemeinde gerne auf ihre Webseite, wo sie diverse Links rund um das Thema Energiemangellage aufgeschaltet hat.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WeihnachtsbaumStromausfallSteinmaurBlackoutInternetEnergieWasserSchöfflisdorf