Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) stellt ihre Bohrpläne im Gebiet Nördlich Lägern um. Nach Abschluss der Bohrung in Bülach Ende 2019 folgt nun die Bohrung Stadel-3 statt Eglisau. Es habe sich gezeigt, dass die Geologie in Stadel repräsentativer für die Standortregion Nördlich Lägern sei als in Eglisau.
Blick auf Arbeiten der Tiefbohrungen am Standortgebiet Nördlich Lägern für das Tiefenlager der Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle. (Archivbild) - Keystone
Ad

Für die genauere Planung der Eglisauer Bohrung hat die Nagra 3D-seismische Messungen detailliert ausgewertet, wie sie am Donnerstag mitteilte. Dabei habe sich gezeigt, dass diese Bohrung zwar machbar sei, aber anspruchsvoller als gedacht.

Es habe sich auch herausgestellt, dass die Geologie in Stadel repräsentativer für die Standortregion Nördlich Lägern sei als in Eglisau. Das sei für die Bohrkampagne deshalb von Bedeutung, weil die Nagra in Bülach zwar durchgehend gute Gesteinsproben gewinnen, aber einige Tests im Bohrloch aufgrund bohrtechnischer Probleme nicht durchführen konnte. Diese Tests macht die Nagra nun bei der Stadler Bohrung.

Der Bau des Bohrplatzes in Stadel beginnt voraussichtlich im Frühling, die Bohrung startet nicht vor nächstem Herbst. Die Bohrung in Eglisau wird bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt.

Mit den Tiefbohrungen will die Nagra herausfinden, welche der drei Regionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost am besten für den Bau eines geologischen Tiefenlagers geeignet ist. Die Standortsuche wird vom Bund geleitet.

Die Nagra hat insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen in den Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost eingereicht. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle 23 Bohrungen durchzuführen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Herbst