Das Kirchner Museum in Davos hat seine letzte Ausstellung digital erfasst. Mit einer Virtual-Reality-Brille können Besuchende bald von zuhause aus den Rundgang ansehen. Grund für die Digitalisierung sei auch die Corona-Pandemie.
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Eine VR-Brille im Einsatz (Symbolbild) - Pexels
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Die Pandemie hätte ihnen vor Augen geführt, wie schnell liebgewonnene Aktivitäten wie zum Beispiel ein Museumsbesuch verloren gehen können, schrieb das Kirchner Museum am Donnerstag in einer Mitteilung. Weiter werde die Gesellschaft derzeit von der Digitalisierung umgewälzt.

Dies nutzte das Kirchner Museum und erfasste seine letzte Ausstellung «Die Skizzenbücher Kirchners. Vom Bleistiftstrich zum Hologramm» digital. Auch andere Ausstellungen sollen folgen, sagte Severin Bischof, Geschäftsführer des Museums, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Während dreier Jahre digitalisierte das Museum rund 1600 Seiten aus den Skizzenbüchern von Ernst Ludwig Kirchner. Letztes Jahr konnten die Besucherinnen und Besucher an einem Touchscreen im Museum durch diese Seiten blättern. Es sei deshalb logisch gewesen, dass dies die erste virtuell zugängliche Ausstellung ist.

Die Inhalte können über den frei zugänglichen Oculus Store heruntergeladen werden. Im Gegensatz zum Besuch im Museum ist der digitale Rundgang gratis. Dies sei auch der Hauptgrund, weshalb vorerst nur vergangene Ausstellungen digital hochgeladen werden, erklärte Bischof.

Weiterhin sei das Erlebnis am stärksten bei einem physischen Besuch. Man wolle keine Konkurrenz zum normalen Rundgang schaffen. Die digitale Ausstellung biete einfach einen neuen Aspekt.

Bereits in der Vergangenheit standen am Eingang des Museums VR-Brillen für die Besuchenden bereit, um die Ausstellung ergänzend digital anzuschauen.

Das Kirchner Museum in Davos widmet sich den Werken von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1939). Es zeigt in wechselnden Ausstellungen über 1500 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, druckgraphische und textile Werke sowie 160 Skizzenbücher des Künstlers. Hinzu kommen über 1500 Fotografien, zeitgeschichtliche Dokumente und eine Bibliothek zum Expressionismus.

Kirchner lebte von 1918 bis zu seinem Tod 1938 in Davos. Der Ort und seine Umgebung inspirierten ihn zu einer grossen Anzahl bedeutender Werke.

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