Kanton Graubünden will Geschichte aufarbeiten lassen
Im Januar fand eine SRF-Journalistin in Chur ein bisweilen unbekanntes Nazi-Denkmal. Jetzt will der Kanton Forschungen zu seiner Historie in Auftrag geben.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Januar fand SRF heraus, dass es in Chur ein Nazi-Denkmal auf einem Friedhof gibt.
- Von Kantons- und Stadt-Seite aus war niemandem dieser Stein bekannt.
- Jetzt will die Bündner Regierung wissenschaftliche Forschungen in Auftrag geben.
- Ziel sei es, herauszufinden, welche Rolle der Nationalsozialismus in dem Kanton spielte.
Die Geschichte des Nationalsozialismus und Faschismus in Graubünden soll wissenschaftlich ergründet werden. Dafür will die Bündner Kantonsregierung laut einem Bericht von «SRF» sorgen.
Hintergrund für dieses Vorgehen ist eine Reportage des öffentlich-rechtlichen Senders von Ende Januar. Damals wurde berichtet, dass in Chur ein altes Nazi-Denkmal steht, wovon weder die Stadt noch der Kanton arg viel wussten.
Daraufhin hätten Politikerinnen und Politiker sämtlicher Parteien, ausser der SVP, wissenschaftliche Forschungen zu diesem Thema verlangt. Die Kantonsregierung hat diesem Anliegen nun anscheinend zugestimmt. Laut «SRF» sollen ein oder mehrere Studien in Auftrag gegeben und finanziert werden.
Politikerinnen und Politiker heissen Entscheid gut
Gemäss dem Sender sagte SP-Grossrätin und Historikerin Silvia Hofmann etwas überrascht zu dem Entscheid: «Ich hatte erwartet, dass die Behörden defensiv argumentieren.»
Auch Mitte-Politiker Tino Schneider begrüsst den Entscheid: «Es ist wichtig, zu zeigen, was in der Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus in der Schweiz und in Graubünden passiert ist.»