Im Kanton Graubünden nahmen die Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch im Jahr 2022 um 30 Prozent zu. Die digitale Kriminalität ist jedoch leicht gesunken.
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Kantonspolizei Graubünden (Symbolbild) - Kantonspolizei Graubünden
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Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 11'234 Straftaten erfasst. Das sind 2'069, d.h. rund 23 Prozent mehr als im Jahr 2021.

Den grössten Teil machen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch, StGB, aus, nämlich 8'531, Vorjahr 6'575. Vom höheren Deliktsaufkommen ist hauptsächlich die Agglomeration Chur betroffen, wo 43 Prozent aller StGB-Delikte gesetzt worden sind.

29 Prozent mehr Straftaten gegen das Vermögen

62 Prozent aller Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch betreffen Straftaten gegen das Vermögen. Die Vermögensdelikte haben im 2022 um 29 Prozent, nämlich von 4'092 auf 5'289 zugenommen.

Gleichzeitig konnte auch die Aufklärungsquote von 34 Prozent auf über 40 Prozent erhöht werden. Den grössten Anteil der Vermögensstraftaten machen die Diebstähle, mit 2'354, 1'635, aus.

Es handelt sich dabei hauptsächlich um Diebstahl allgemein 581, Einbruchdiebstahl 553, Einschleichdiebstahl 476 und Ladendiebstahl 315. Erfreulich ist, dass die Einbruchdiebstähle zu 51.5 Prozent, Vorjahr: 37.9 Prozent, aufgeklärt werden konnten.

Stagnierende Zahlen bei den Betäubungsmitteldelikten

Die Zahlen im Bereich der Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz bewegen sich seit mehreren Jahren leicht schwankend auf etwa demselben Niveau.

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Kantonspolizei Graubünden. (Symbolbild) - Kantonspolizei Graubünden

Dies gilt sowohl für den Konsum wie auch den Handel. Von den insgesamt 1'240 Straftaten wurden 461 in Chur, 327 im Engadin und 284 in der Region Rhein-Moesa registriert. Konsumiert wie auch gehandelt werden vorwiegend Hanfprodukte.

Auch die schweren Gewaltstraftaten sind stark gestiegen

Bei den schweren Gewaltstraftaten wurde gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 26 auf 45 Fälle, d.h. 73 Prozent verzeichnet.

Die Anzahl an vollendeten und versuchten Tötungsdelikten ist von einem auf fünf Delikte angestiegen. Nebst den Tötungsdelikten betreffen 27 dieser 45 Fälle schwere Körperverletzungen und 13 Vergewaltigungen.

Von den Delikten schwerer angewandter Gewalt konnten 91.1 Prozent, Vorjahr: 92.3 Prozent, aufgeklärt werden.

Zunahme bei Straftaten häuslicher Gewalt um fast einen Drittel

Im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt sind im 2022 284 strafrechtliche Delikte registriert worden. Dies entspricht einer Zunahme von 31 Prozent.

Am häufigsten sind die Straftatbestände Tätlichkeiten, Drohung und Beschimpfung zu verzeichnen. Die Hälfte aller Fälle häuslicher Gewalt betreffen partnerschaftliche Beziehungen.

Leicht rückläufige Zahlen im Bereich der digitalen Kriminalität

Die Anzahl Delikte im Bereich der digitalen Kriminalität sind im Vergleich zum 2021 erfreulicherweise um fast zehn Prozent auf 516 registrierte Fälle zurückgegangen.

Über 80 Prozent der Delikte betreffen Cyberwirtschaftskriminalität, 16 Prozent Cybersexualdelikte. Bei über 50 Prozent aller Straftaten der digitalen Kriminalität handelt es sich um Cyberbetrug.

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