Wie die FH Graubünden mitteilt, werden Masterabsolventen künftig die Möglichkeit haben, ein Doktorat in Wirtschaft an der Universität Zürich zu absolvieren.
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Das Logo der Fachhochschule Graubünden. (Archivbild) - htr.ch
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Die Kooperationsvereinbarung wurde zwischen dem Institut für Betriebswirtschaftslehre (IBW) an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (WWF) der Universität Zürich und der Fachhochschule Graubünden unterzeichnet. Sie regelt die Zulassungsvoraussetzungen und die Betreuung von besonders qualifizierten Masterabsolventen, die ein Doktoratsstudium an der Universität Zürich in Angriff nehmen wollen.

Um zu Beginn ihrer Dissertation «auf Gleichstand mit Absolvierenden einer universitären Hochschule» zu sein, müssen die Fachhochschul-Absolventen zunächst im Rahmen fachlicher Auflagen die wissenschaftlichen Grundlagen aus dem universitären Masterstudium nachholen. Der Umfang der Auflagen richtet sich nach der individuellen Qualifikation der Bewerber und wird von der Universität Zürich bei Zulassung festgelegt. Der Doktortitel wird von ihr verliehen.

Die Universität Zürich sieht in der Zusammenarbeit «ein Pilotprojekt zur Förderung der Durchlässigkeit und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hochschultypen und freut sich, besonders qualifizierten Fachhochschul-Absolventen die Tür zu einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung im Fach Betriebswirtschaftslehre zu öffnen», so der Institutsdirektor des IBW, Professor Dr. Egon Franck.

Kooperationen im Doktorat

Seit Anfang 2020 gibt es in der Schweiz eine rechtsetzende Grundlage für Kooperationen im Doktorat – der 3. Bologna-Stufe nach dem Bachelor und dem Master – zwischen Universitäten und Fachhochschulen. Gemäss dem Dachverband der Absolventen der Schweizer Fachhochschulen, FH Schweiz, existieren aktuell aber erst vereinzelte Kooperationsprojekte von Fachhochschulen mit Universitäten im In- und Ausland.

«Diese Vereinbarung mit der Universität Zürich ist ein Meilenstein», freut sich Professor Jürg Kessler, Rektor und Vorsitzender der Hochschulleitung der FH Graubünden.

«Mit einer Durchlässigkeit zwischen allen Hochschultypen werden die Bedeutung und die Vorteile des dualen Bildungssystems in der Schweiz weiter gestärkt.» Nach der neuen Ausgestaltung des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetzes (HFKG) besteht der Schweizer Hochschulraum aus gleichwertigen, aber andersartigen Hochschultypen mit Forschungsauftrag.

Fachhochschul-Bachelorstudium strukturiert ermöglichen

«Aus diesem Gedanken lässt sich die Möglichkeit für ein Doktoratsstudium an der Universität Zürich für unsere Studierenden ableiten», sagt Kessler. Ebenso wichtig sei diese Durchlässigkeit aber auch auf der anderen Seite, betont Kessler. «Die Fachhochschulen ihrerseits sollen den Absolventen von Höheren Fachschulen den Übertritt in ein Fachhochschul-Bachelorstudium strukturiert ermöglichen.»

Die FH Graubünden bietet dies bereits – wo passend – mit koordinierten Übertrittsverfahren an, etwa via Tourism Summer School zum Bachelorstudium Tourismus. Für die Fachhochschulen gilt es, neben der Aufnahme von Kooperationen mit universitären Hochschulen, auch stets die Qualität sowie die Curricula ihrer Masterstudiengänge mit dem speziellen Profil wissenschaftlich und doch praxisnah weiterzuentwickeln.

«Dadurch sind die Masterabsolvierenden sowohl attraktiv für den Arbeitsmarkt als auch für einen Übertritt in ein Doktoratsstudium an einer universitären Hochschule», sagt Kessler. «Nur so bewahren wir das einmalige Profil und den Wert unserer Fachhochschul-Masterstudiengänge.»

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