Start zur Sozialraumanalyse
Welche Orte in Cham werden wie genutzt? Im Rahmen der Ortsplanungsrevision startet die Jugend- und Gemeinwesenarbeit eine sogenannte Sozialraumanalyse.

Mittels eines spielerischen Parcours möchte sie von Passantinnen und Passanten erfahren, wie der öffentliche Raum in Cham heute genutzt und erlebt wird. Die entsprechenden Erkenntnisse fliessen in das Raumentwicklungskonzept ein, welches im Zentrum der ersten Mitwirkungsveranstaltung zur Ortsplanungsrevision Mitte September steht. Dabei wird die künftige räumliche Entwicklung von Cham diskutiert.
Ab heute geht die Jugend- und Gemeinwesenarbeit der Einwohnergemeinde Cham (JGWA) mittels einer sogenannten Sozialraumanalyse der Frage nach, wie sowohl Chamerinnen und Chamer als auch in Cham arbeitende Personen den öffentlichen Raum in Cham nutzen und erleben. Als Sozialraum wird der menschliche Lebensraum bezeichnet, in welchem Menschen agieren, sich begegnen, miteinander in Kontakt treten etc. Kernstück ist ein eigens für die Analyse gebauter Parcours, an welchem Passantinnen und Passanten auf spielerische Art und Weise Aussagen über Qualität, Empfindungen, Bedürfnisse, soziale Interaktion und Verbesserungspotenzial des genutzten öffentlichen Raums machen können. So können sie z.B. mit einer Schnur markieren, wohin sie gehen, um Sport zu treiben oder sich mit jemandem zu treffen, per «Chugelibahn» ihre Mobilitätsart anzeigen oder mit einer Flaschenpost mitteilen, womit ein Ort aufgewertet werden könnte. «Wir freuen uns, mit dem spannenden und abwechslungsreichen Parcours in der ganzen Gemeinde präsent zu sein und sind gespannt, welche Erkenntnisse wir gewinnen werden», sagt Christian Plüss, Bereichsleiter der JGWA. «Schliesslich sind die Menschen, die in Cham wohnen oder arbeiten quasi Expertinnen und Experten rund um das Thema Leben in Cham. Wir sind sehr an möglichst vielen Meinungen aus allen Bevölkerungsgruppen interessiert.» Der Startschuss zu den Standaktionen fällt heute, 7. Mai 2019, von 14.00 – 17.00 Uhr auf dem Rigiplatz in Cham – im Verlauf der nächsten Wochen folgen über 20 weitere Standorte.
Darunter der Villettepark, das Teuflibach, Alterszentrum Büel, Strandbad sowie Standorte in Lindencham und Hagendorn. Alle Passantinnen und Passanten sind herzlich eingeladen, am Parcours teilzunehmen.
Teil der «Vision 2040»: Wie soll sich Cham räumlich weiterentwickeln?
Bereits an der Gewerbeausstellung CHOMA im April 2019 fühlte die Einwohnergemeinde Cham mittels eines Stimmungsbarometers den Puls der Bevölkerung zum «Cham von heute». Dies mit dem Ziel, diesen Ist-Zustand als Diskussionsbasis für die erste grosse Mitwirkungskonferenz zur Ortsplanungsrevision, die Auftaktkonferenz vom 13. und 14. September 2019, zu verwenden. Die Sozialraumanalyse der JGWA soll weitere Erkenntnisse und Eckpunkte schaffen, um basierend darauf gemeinsam mit der Bevölkerung über das «Cham von morgen» zu diskutieren. Aus dieser Diskussion wird dann in der ersten Phase der Ortsplanungsrevision ein Raumentwicklungskonzept entstehen.
Gleichzeitig erhofft sich die JGWA wichtige Inputs für eigene künftige Projekte. «Unser Team möchte die Bevölkerung bei der Teilhabe an der Gesellschaft und Gemeinschaft unterstützen. Die Erkenntnisse aus der Sozialraumanalyse ermöglichen uns, aktuelle Bedürfnisse aufzudecken und somit neue Projektideen zu generieren, die mit der und für die Bevölkerung angegangen werden können», erklärt Christian Plüss. Somit sei klar, dass die Aussagen aus der Sozialraumanalyse auf dem einen oder anderen Weg in die Gestaltung von Chams Zukunft einfliessen werden – ganz nach dem übergeordneten Motto der Ortsplanungsrevision «Vision 2040 – Cham gemeinsam gestalten».