Die Gemeinde Cham wurde zum fünften Mal mit dem «European Energy Award®GOLD» ausgezeichnet.
Als Energiestadt setzt sich die Gemeinde für eine nachhaltige Energie-, Verkehrs- und Umweltpolitik ein, welche allen Chamerinnen und Chamern zugutekommt. - Gemeinde Cham
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Der «European Energy Award®GOLD» wird an Gemeinden verliehen, die sich kontinuierlich in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Klimaschutz engagieren und dabei besonders hohe Anforderungen erfüllen. Cham hat das Re-Audit 2020 mit einer hervorragenden Bewertung von 83,8 Prozent bestanden.

«Das ist für die Energiestadt GOLD Cham das bisher beste Resultat. Cham belegt somit den 5. Platz in der Schweizer Energiestadt-Rangliste, gleich nach den Grossstädten Bern, Luzern, Lausanne und Zürich», freut sich Drin Alaj, Gemeinderat und Vorsteher Verkehr und Sicherheit.

Spitzenposition als Leistungsausweis

«Diese Spitzenposition ist ein Leistungsausweis für Gemeinden, die eine nachhaltige kommunale Energiepolitik vorleben und umsetzen», sagt Drin Alaj weiter. Seit 2001 ist Cham Energiestadt, 2004 wurde Cham erstmals Energiestadt GOLD, als erste Gemeinde in der Zentralschweiz. Heute gibt es in der Schweiz bereits 454 Energiestädte. Nur 55 davon können sich aber Energiestadt GOLD nennen.

«Obwohl die Messlatte für die Energiestädte in den vergangenen Jahren immer höher angesetzt wurde, konnte sich Cham in der Energiestadt-Wertung kontinuierlich steigern. Das bestätigt, dass Cham bei energiepolitischen Themen auf dem richtigen Weg ist», erklärt Alaj.

Re-Audit alle vier Jahre

Alle vier Jahre werden das Energiestadt-Label und die Leistungen der Gemeinde in einem sogenannten Re-Audit überprüft. Folgende sechs energiepolitisch wichtige Bereiche werden im Energiestadt-Verfahren bewertet: Entwicklungsplanung und Raumordnung, kommunale Gebäude, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation und Kommunikation. Dabei kontrollieren Fachexperten des Trägervereins Energiestadt Schweiz aufgrund eines Massnahmenkatalogs, ob die im Aktivitätenprogramm definierten Zielvorgaben erfüllt wurden oder noch Handlungsbedarf besteht.

Das Label Energiestadt wird an Gemeinden, Städte oder auch Regionen vergeben, wenn sie mehr als 50 Prozent der möglichen Massnahmen der Energie- und Umweltpolitik realisiert oder beschlossen haben. Für das GOLD-Label müssen bereits 75 Prozent der Massnahmen erfüllt sein.

Viele Massnahmen machen eine Energiestadt aus

«Die energiepolitische Haltung einer Energiestadt zeigt sich nicht nur in den grossen Leuchtturmprojekten», führt Drin Alaj weiter aus. «Es sind die unzähligen kleineren Massnahmen, welche eine Energiestadt ausmachen».

Das energiepolitische Engagement von Cham in den vergangenen vier Jahren lässt sich aufgrund einiger konkreten Projekte aufzeigen. So verfügt Cham über ein attraktives Förderprogramm, welches Hauseigentümer unter anderem bei der Installation von Fotovoltaikanlagen und dem Ersatz fossiler und rein elektrischer Heizungen finanziell unterstützt.

Cham hat sich aber auch um die energetische Optimierung der gemeindeeigenen Liegenschaften gekümmert, so beispielsweise mit der Gebäudesanierung und Installation einer FV-Anlage in den Schulhäusern Röhrliberg I, Niederwil und Alpenblick. Zur Förderung einer ressourcen-schonenden Mobilität wurden mehrere neue Fuss- und Velowege eröffnet.

Weiter wurde mit der Umnutzung des Papieri-Areals in der ehemaligen Papierfabrik ein Vorzeigeprojekt hinsichtlich effizienter und erneuerbarer Energieversorgung ermöglicht. Und nicht zuletzt ist das Thema Energie und Klimaschutz auch in den Schulen eingebettet.

Die Gemeinde leistet Beiträge zur Durchführung von Energieeffizienzwochen, Clean-up-Days und organisiert Tag der Sonne-Anlässe mit Schülerinnen und Schülern.

2000-Watt-Gesellschaft ist das Ziel

«Als Energiestadt orientiert sich Cham an den langfristigen Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft. Die Gemeinde setzt sich für die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energiequellen ein», erklärt Manuela Hotz.

Sie hat als Projektleiterin Umwelt das Re-Audit-Verfahren mit der Unterstützung von Energiestadtberaterin Katja Schürmann geleitet und in Zusammenarbeit mit der Energiestadtkommission den Gemeinderat bei energiepolitischen Fragen beraten. «Unsere Energie- und Klimabilanz zeigt, dass sich Cham auf dem Absenkpfad der 2000-Watt-Gesellschaft befindet: Die Dauerleistung Primärenergie pro Person in Cham ist von 5'396 (2014) auf 4'085 W/EW (2019) gesunken.

Das entspricht einer Reduktion von 24 Prozent», berichtet die Projektleiterin erfreut. «Der Gemeinderat unterstützt das Netto-Null-Ziel des Bundesrats sowie die Ziele der Energiestrategie 2050. Deshalb wird der Gemeinderat im 2021 das Energiekonzept entsprechend diesen Zielen anpassen», ergänzt Drin Alaj und betont abschliessend: «Obwohl es noch ein langer Weg bis zur Klimaneutralität ist, befindet sich Cham energiepolitisch auf Kurs und wird sich auch in den kommenden Jahren für eine nachhaltige Energiezukunft engagieren.»

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