Wie die Gemeinde Lyssach informiert, hat sich der Solarausbau in der Gemeinde beschleunigt.
Kreisektafel in Lyssach.
Kreisektafel in Lyssach. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Der Ausbau der Solarenergie hat sich in den letzten Jahren rasant beschleunigt, doch die Recherche zeigt, dass es zwischen den einzelnen Gemeinden markante Unterschiede gibt.

Die Nachfrage nach Solaranlagen sei enorm, technische Komponenten aber seien Mangelware und Fachkräfte, welche die Module aufs Dach bauen könnten, ebenso knapp.

Spätestens mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs und einem drohenden Strommangel ist allen klar geworden, wie zentral die Energie aus der Sonne geworden ist.

Und im Wallis will man eine alpine Anlage bauen, die alles bisher Gesehene in den Schatten stellen wird.

Sechs Prozent der Dachflächen für Solaranlagen

Doch immer noch gibt es Dörfer, wo bis heute noch keine einzige Anlage registrier wurde, wie aus dem Verzeichnis der sogenannten Herkunftsnachweise hervorgeht.

Honau im Luzerner Hinterland hat dagegen bis Ende 2021 schon 17 Anlagen angemeldet und nutzt damit bereits über 15 Prozent der vorhandenen Dachfläche aus.

Schweizweit werden derzeit etwa sechs Prozent der Dachflächen für Solaranlagen verwendet.

Gemäss dem Verzeichnis der Herkunftsnachweise ging die erste Solaranlage in Lyssach im Jahr 2008 ans Netz.

Solaranlagen in Lyssach

Bis Ende 2021 wurden bereits 49 Anlagen registriert, davon sechs im letzten Jahr. Zusammen produzieren sie rund 2,58 Gigawattstunden Strom im Jahr.

Dies deckt ungefähr den Bedarf von 515 Haushalten. Damit werden in Lyssach bereits zwölf Prozent der geeigneten Dachflächen für Solarenergie genutzt.

Im schweizweiten Vergleich gehört die Gemeinde somit zu den Pionieren im Solarausbau. Die grösste Anlage im Kanton Bern steht übrigens in Thun.

Sie wurde 2020 gebaut, hat eine Leistung von 2617 Kilowatt-Peak und kann mit ihrer Stromproduktion rund 470 Haushalte versorgen.

Grosse Unterschiede zwischen Kantonen

Diese Dörfer stehen sinnbildlich für die markanten Unterschiede zwischen gewissen Gebieten.

Während im Kanton Luzern bereits rund neun Prozent der Dachflächen für Solaranlagen genutzt werden, sind es im Urnerland nur 3,4 Prozent.

In der Schweiz gibt es grössere Landstriche (Luzerner-, Zuger- und Freiburgerland, Ostschweiz), wo Solaranlagen stärker verbreitet sind.

Berggebiete wie die Innerschweiz, das Wallis und das Tessin sind dagegen eher im Hintertreffen.

Heute produzieren Solaranlagen gleich viel Strom wie einst Mühleberg

In den 80er-, 90er- und Nuller-Jahren wurden gerade einmal etwas mehr als 4500 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 80 Megawatt-Peak ans Netz angeschlossen.

Der damit erzeugte Strom würde reichen, um eine kleine Stadt mit circa 15’000 Einwohnern zu versorgen.

Dagegen wurden allein 2021 knapp 500 Megawatt installiert, das heisst rund 20’000 Anlagen, die den Strombedarf von über 80’000 Haushalten decken können.

Mehr Informationen sind auf der Webseite der Gemeinde Lyssach zu finden.

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