Wie die Gemeinde Burgdorf berichtet, erhalten Einwohner in der Markthalle Informationen und Hilfe bei Stromausfällen, Unwetter oder Erdbeben.
Notfalltreffpunkt
Der Notfalltreffpunkt in Burgdorf. - Gemeinde Burgdorf
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Um der Bevölkerung bei Katastrophen die bestmögliche Unterstützung zu bieten, wird in der Schweiz ein Netz aus Notfalltreffpunkten gesponnen. Die Bevölkerung von Burgdorf erhält in der Markthalle Hilfe und Informationen.

Der Treffpunkt von Oberburg befindet sich beim Feuerwehrmagazin Chipf, jener von Heimiswil in der Turnhalle Kirchmatte. Die Einwohner werden in diesen Tagen mit einem Flyer über die Neuerungen informiert. Der Notfalltreffpunkt (NTP) dient in erster Linie als Informations- und Interaktionspunkt und bei einem Ausfall der ordentlichen Kommunikationsmittel als Notrufstelle.

Ziel ist, die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung abzudecken, die Alarmierung der Blaulichtorganisationen sicherzustellen und Panik, Ängsten, Ungewissheit, Gerüchten und Spekulationen entgegenzutreten.

Möglichkeit Notrufe abzusetzen besteht

Das Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär (BSM) stellt jeder Gemeinde ein Grundausrüstungs-Set für den Betrieb zur Verfügung. Funktionieren Telefonverbindungen nicht mehr, besteht somit die Möglichkeit, im NTP einen Notruf über das Sicherheitsfunknetz Polycom für einen Krankenwagen, die Feuerwehr oder die Polizei abzusetzen.

Überschwemmungen, Stromausfälle, Grossbrände und andere Katastrophen könnten jederzeit passieren. Der Krieg in der Ukraine hat das Bedrohungspotenzial weiter erhöht.

Bei einer grösseren Mangellage oder bei einer Cyberattacke würde nicht nur die Energieversorgung zusammenbrechen oder beeinträchtigt sein, ohne Strom steht beispielsweise ein grosser Teil des Verkehrs still, Tankstellen funktionieren nicht mehr und Läden des täglichen Bedarfs sind eingeschränkt oder nicht mehr zugänglich.

Empfehlung Notvorrat anzulegen

Die Logistik und die Infrastruktur werden massiv beeinträchtigt sein. Deshalb empfiehlt das RFO Region Burgdorf und die Gemeinden den Einwohnern, sich schon heute mit dem Nötigsten einzudecken. Dazu gehören lang haltbare Lebensmittel, Trinkwasser, Batterien, Kerzen, Streichhölzer, Medikamente und Hygieneartikel.

Bei den Notfalltreffpunkten handle es sich nicht um Schutzräume, betont Urs Lüthi, Chef RFO Region Burgdorf. Der Notfalltreffpunkt sei eine Drehscheibe für Leute, die Hilfe benötigen oder anbieten können.

Bei Bedarf könnten in einem weiteren Schritt im Rahmen des Auftrages für die wirtschaftliche Landesversorgung in den Notfalltreffpunkten Lebensmittel und Trinkwasser verteilt und weitere Dienstleistungen angeboten werden.

Regionale Zusammenarbeit funktioniert gut

Der Notfalltreffpunkt ist aber beispielsweise keine öffentliche Stromladestation für private Bedürfnisse. Der Notfalltreffpunkt in Oberburg wurde beim Stromausfall im letzten Jahr zum ersten Mal in Betrieb genommen. Er habe die «Feuertaufe» bestens bestanden, freut sich der zuständige Oberburger Gemeinderat Walter Bauen.

Die zuständigen Gemeinderäte der Stadt Burgdorf, von Oberburg und Heimiswil, Peter von Arb, Walter Bauen und Klaus Widmer betonen, dass der Schutz der Bevölkerung und die Planungen für Einsätze in Notlagen eine hohe Priorität geniesst und die regionale Zusammenarbeit bestens funktioniert.

Gleichzeitig appellieren die Gemeinderatsvertreter auch an die Eigenverantwortung und bitten die Bevölkerung um die Unterstützung und um die Umsetzung der Empfehlungen und Vorgaben von Bund und Kanton.

Erkenntnisse aus Einsätzen

Das Regionale Führungsorgan RFO Region Burgdorf stand im Jahr 2014 im Rahmen der nationalen Sicherheitsverbundsübung SVU 14 Strommangellage im Einsatz.

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben dazu geführt, dass die öffentliche Hand die Notfallplanung und etliche Massnahmen für die Aufrechterhaltung der Grundinfrastruktur in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt hat.

Die Gemeinden, die Localnet AG sowie Teile des RFO führen bereits heute regelmässige Lagebeurteilungen durch. Ebenso unterstützen die Gemeinden die von Bund und Kanton vorgegebenen Massnahmen und Empfehlungen und prüfen laufend weitere Schritte.

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