Buchs will das Theaterprovisorium St. Gallen übernehmen

Nau.ch Lokal
Nau.ch Lokal

Werdenberg,

Wie die Gemeinde Buchs mitteilt, möchte sie das Theaterprovisorium St. Gallen als Kultur- und Begegnungszentrum nutzen. Die Entscheidung fällt am 15. Mai 2022.

Das Rathaus in Buchs (SG).
Das Rathaus in Buchs (SG). - Nau.ch / Simone Imhof

Der Stadtrat von Buchs bewirbt sich für die Übernahme des Theaterprovisoriums St. Gallen. Er sieht dies als einmalige Chance, das seit Langem bestehende Bedürfnis für ein Kultur- und Begegnungszentrum im Werdenberg zu erfüllen und gemeinsam mit der regionalen Kultur- und Veranstaltungsszene einen grossen Schritt vorwärts zu machen.

Das kantonale Bau- und Umweltdepartement hat das frei werdende Gebäude mit einer grossen Bühne, Backstageräumen, 500 Sitzplätzen und einem Foyer mit Gastrobereich gegen Ende des letzten Jahres den St. Galler Gemeinden zur Übernahme angeboten. Der Grund: Das Gebäude dient derzeit wegen einer Totalsanierung als Ausweichspielstätte für das Theater St. Gallen.

Es soll im Jahr 2023 abgebrochen und im Sinne der Nachhaltigkeit an einem anderen Ort weiterverwendet werden. Die Regierung des Kantons St. Gallen entscheidet nächstens darüber, welche der drei sich bewerbenden Städte den Zuschlag erhält. Sollte das Buchs sein, so könnte die Bürgerschaft am 15. Mai 2022 an der Urne über den Erwerb entscheiden.

Buchs als perfekter Standort

Bei einem Zuschlag ist mit Kosten im Bereich von 5 bis 6 Millionen Franken zu rechnen. Diese Kosten decken den Abbau in St. Gallen, den Transport, den Wiederaufbau in Buchs und die Erschliessung der in erster Linie in Betracht kommenden Parzelle. Diese liegt beim Bahnhof Buchs, ganz passend neben dem «Theaterplatz».

Die Kosten für Betrieb und Unterhalt sind schwierig zu schätzen. Derzeit ist von laufenden Betriebskosten von etwa 170'000 bis 220'000 Franken auszugehen, die aber weitestgehend der noch zu findenden Trägerschaft zugeordnet werden sollen. Im Vergleich zum 2005 geplanten KUB (Kultur- und Begegnungszentrum Werdenberg) mit Kostenschätzungen von rund 20 Millionen Franken – heute wohl eher gegen 30 Millionen Franken – ist das Angebot ausserordentlich günstig.

Bedarf und Möglichkeiten mehrfach abgeklärt

Ein Kultur- und Begegnungszentrum für Werdenberg ist seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen. Mehrere Vorstösse und intensive Abklärungen belegen, dass der Bedarf nach wie vor besteht – und auch ausgewiesen ist. Aus Sicht des Stadtrates sind auch die verschiedenen positiven Signale aus der Region und von diversen Kulturinstitutionen wichtig, die sowohl ideelles Engagement im weiteren Prozess als auch Unterstützung bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten ergänzend zur öffentlichen Hand in Aussicht gestellt haben.

Zeitpunkt nicht optimal, aber Chance einmalig

Für den Stadtrat kommt das Angebot – mitten in der Diskussion um die Finanzen der Stadt – zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Dessen ist er sich sehr bewusst. Er hat sich deshalb intensiv damit auseinandergesetzt und das Potenzial, die Bedeutung für die Werdenberger Kultur- und Veranstaltungsszene sowie die Wertschöpfungsmöglichkeiten für die Stadt abgeschätzt.

Wie bereits vor Jahren breit diskutiert, würde das neue Kulturgebäude allen Werdenberger Gemeinden, Firmen, Vereinen oder auch den Schulen offenstehen. Es ist vielfältig bespiel- und nutzbar, und es eignet sich zum Beispiel für Konzerte, Musicals, Jubiläen, Betriebsveranstaltungen, grosse Delegiertenversammlungen oder Bildungs- und Wirtschaftsforen.

Hervorzuheben ist, dass die bestehenden und über viele Jahre gewachsenen wertvollen Kulturangebote in der Stadt und im Werdenberg mit der Neuanschaffung nicht konkurrenziert, sondern lediglich ergänzt werden sollen. Ausschlaggebend für die Bewerbung um das Theaterprovisorium waren das überzeugende Angebot, die Impulse, die das Objekt für Buchs und die Region auslösen kann, und die seit vielen Jahren immer noch vorhandene Hoffnung vieler, doch noch irgendwann zu einem Kultur- und Begegnungszentrum zu kommen.

Bürgerschaft kann entscheiden

Noch ist ausstehend, wer von den drei Bewerbern den Zuschlag für das St. Galler Theaterprovisorium erhält. Der Stadtrat würde sich sehr freuen, wenn es der Stadt Buchs als Werdenberger Kulturzentrum zugesprochen würde. Wenn dies der Fall ist, so legt der Stadtrat das Projekt im Mai dieses Jahres der Bürgerschaft in einer Urnenabstimmung zum Entscheid vor.

Kommentare

Weiterlesen

E-Roller
23 Interaktionen
«Parkieren alles zu»
Donald Trump
397 Interaktionen
Selenskyj-Gespräch

MEHR AUS RHEINTAL

Niederurnen A3
1 Interaktionen
A3 bei Niederurnen GL
FC Vaduz
Fussb
Glarus