Reaktivierung des Helfernetzes für die Schulen in Biel
Wie die Stadt Biel berichtet, fand im September und Oktober 2023 ein Austausch rund um den Kindesschutz mit Vertretungen von Schulen und deren Partnern statt.

Die von der Abteilung Schulen und der Abteilung Erwachsenen- und Kindesschutz organisierten Helfernetzkonferenzen fanden in den Räumlichkeiten der Pädagogischen Hochschule Bejune in Biel statt, wo sich Vertretungen der Schulen sowie deren Partnern zusammenfanden.
Das Helfernetz besteht aus Fachpersonen, die direkt im Rahmen der Volksschule intervenieren (Schulsozialarbeit, Erziehungsberatung, Schulinspektorat, schulärztlicher Dienst, besondere Volksschulen) oder im breiteren Kontext des Kindesschutzes (Dienst für Kinder und Jugendliche, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB, spezialisierte Einrichtungen oder Polizei).
An der deutschsprachigen Konferenz vom 18. September 2023 nahmen rund 90 Personen teil.
Die Konferenz in französischer Sprache fand am 26. Oktober 2023 statt und zählte etwa gleich viele Teilnehmende.
Anzahl der Fälle nimmt zu
Nach einem Vortrag des Jugendamts des Kantons Bern über die Grundsätze des Kindesschutzes erfolgte ein Austausch in Form von Gruppenarbeiten auf der Grundlage eines zu analysierenden Fallbeispiels.
In den Diskussionen wurde die Bedeutung der Zusammenarbeit und der Kommunikation besonders hervorgehoben.
Es wurde aufgezeigt, dass dazu ein gutes Rollenverständnis, die Kenntnis der Situation und der jeweiligen Einschränkungen der Beteiligten erforderlich sind.
Die Teilnehmenden haben auch festgestellt, dass die Anzahl und Komplexität der Fälle zunimmt.
Ausbau des Helfernetzwerks
Dementsprechend sind die Plätze in spezialisierten Einrichtungen (Institutionen, Kliniken oder andere) wie auch der Zugang zu psychiatrischen Sprechstunden in der Region unzureichend.
Dies hat zur Folge, dass die Wartelisten immer länger werden – und somit auch die Wartefristen – was in der Schule zu immer schwierigeren Problemsituationen führt.
Der Ausbau des Helfernetzwerks ist gewiss ein Teil der Lösung für diese Situation, die Zusammenarbeit zwischen den zahlreichen Akteuren erfordert jedoch auch immer mehr Ressourcen in den Schulen und den Spezialdiensten.
So trifft sich beispielsweise das Komitee des Helfernetzwerks (Schulleitungen, Erziehungsberatung, KESB, Abteilungsleitungen) etwa einmal im Monat, um besonders schwierige Fälle zu besprechen.
Betreuungslage der Kinder und Jugendlichen
Die Arbeitsbedingungen der Fachpersonen leiden unter dieser Situation, was die prekäre Betreuungslage der Kinder und Jugendlichen noch verschärft.
Die Direktorin Bildung, Kultur und Sport sowie die Direktorin Soziales und Sicherheit waren bei den Konferenzen zugegen und beteiligten sich an den organisierten Workshops.
So konnten sie sich einen umfassenden Einblick ins Terrain verschaffen.
Da die Problematik über die Gemeindezuständigkeit hinausgeht, müssen verschiedene Lösungsansätze mit dem Kanton diskutiert und geprüft werden.
Konferenzen des Helfernetzwerks
Überlegungen zu den Grenzen der Integration und zur Möglichkeit, die Anzahl der Plätze in spezialisierten Einrichtungen zu erhöhen, scheinen unumgänglich.
In diesem Sinne haben beide Gemeinderätinnen ihre Absicht bekundet, die Fachkräfte in deren Berufspraxis zu unterstützen.
In Anbetracht des grossen Interesses sollten die Konferenzen des Helfernetzwerks voraussichtlich alle zwei oder drei Jahre veranstaltet werden.
Die letzte vergleichbare Veranstaltung wurde im Jahr 2014 durch die Stadt Biel organisiert.