Wie die Stadt Biel mitteilt, hat der Gemeinderat die Neugestaltung des Unteren Quais genehmigt. Der neue Platz wird «Félicienne-Villoz-Muamba-Platz» heissen.
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Die Stadt Biel. (Symbolbild) - Keystone
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Das Projekt zur Neugestaltung des Unteren Quais wurde über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren im Rahmen eines breit angelegten partizipativen Planungsprozesses entwickelt.

Das letzte Element dieser Mitwirkung war die im Januar 2024 durchgeführte Umfrage für die Benennung des geplanten Platzes auf der Brücke der Spitalstrasse.

Félicienne Villoz-Muamba wird Namensgeberin des Platzes

Mit über 1000 Stimmabgaben war sie ein voller Erfolg. Vorgeschlagen wurden die Namen von vier Frauen, welche die Bieler Geschichte geprägt haben, und eine deutliche Mehrheit (854 Stimmen) wählte Félicienne Villoz-Muamba, die sich zeitlebens für die interkulturelle Verständigung und gegen Rassismus engagierte.

Sie wurde 2000 als erste schwarze Person in den Bieler Stadtrat und 2008 in den Grossen Rat des Kantons Bern gewählt.

Der Gemeinderat hat diese Wahl bestätigt und der Platz wird nach Abschluss des Projekts ihren Namen tragen.

Projektänderungen nach einer Petition

Die IG «Retten wir den Unteren Quai!» überreichte der Stadtkanzlei im November 2023 eine Petition mit rund 1300 Unterschriften.

Die Petitionäre wehrten sich gegen das vorgesehene Projekt, denn sie befürchteten eine zu starke Veränderung des geradlinigen Quais.

In seinem Antwortschreiben vom Januar 2024 betonte der Gemeinderat, dass mit dem Projekt ein gutes Gleichgewicht zwischen Erhalt und Aufwertung des denkmalgeschützten Ensembles und den Bedürfnissen heutiger und künftiger Generationen gefunden werden konnte.

Das Projekt wurde nach drei Verhandlungsrunden angepasst

Die vorgesehene Neugestaltung gibt dem Unteren Quai seinen Charakter als grosszügiger öffentlicher Raum zurück.

Gleichzeitig wird sie den Herausforderungen und Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts gerecht.

In seiner Antwort signalisierte der Gemeinderat jedoch die Bereitschaft, das Petitionskomitee zu treffen, um zu bestimmen, welche Elemente angepasst werden müssten, um dessen Erwartungen zu entsprechen.

Nach drei Verhandlungsrunden wurde das Projekt angepasst, um es geradliniger und mit einer weniger dichten Vegetation zu gestalten, ohne jedoch auf die grundlegenden Werte des Projekts zu verzichten, das heisst auf die Förderung des Langsamverkehrs, die erhöhte Aufenthaltsqualität und die Anpassung der Quais an den Klimawandel.

Die prägenden Elemente des Unteren Quais bleiben

Der Gemeinderat bedauert, dass die Anpassungen nach Ansicht des Petitionskomitees nicht ausreichend sind.

Erich Fehr erinnert daran, dass «die prägenden Elemente des Unteren Quais wie der Kanal, die Geländer und die Baumalleen auch im vorgeschlagenen Projekt erhalten bleiben».

Die Bau-, Energie- und Umweltdirektorin Lena Frank sagt: «Es ist schade, dass keine Lösung gefunden werden konnte, obwohl die Petitionäre die wichtigsten Elemente des Projektes betreffend Mobilität und Klimaanpassung unterstützen.»

Ein Projekt für heutige und künftige Generationen

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass das nun vorgeschlagene Projekt die Lebensqualität in der Stadt erhöhen kann und den aktuellen und künftigen Anforderungen entspricht.

Dies umso mehr, als es seinen Ursprung in den Dialogen mit den Nutzern des öffentlichen Raums hat.

Basierend auf ihren Erfahrungen wurde das Projekt so entwickelt, dass es bestmöglich an die Bedürfnisse verschiedener Menschen (junge und ältere Menschen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund) angepasst ist.

Optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis

Zudem wurde auf ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis geachtet. Das Ausführungsprojekt wird dem Stadtrat im April 2024 unterbreitet.

Genehmigt er es, so kommt es anschliessend zur Volksabstimmung, voraussichtlich am 9. Juni 2024.

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