Tessiner Kantonsangestellte demonstrieren gegen Renten-Kürzungen
Vor dem kantonalen Regierungsgebäude in Bellinzona ist es am Mittwochabend zu einer Protestkundgebung gegen die vorgesehenen Kürzungen bei der öffentlichen Pensionskasse des Kantons Tessin gekommen. Mehrere Hundert Personen versammelten sich bei klirrender Kälte vor dem Sitz der Kantonsregierung.

Das Wichtigste in Kürze
- «Hände weg von unseren Pensionen», war auf Spruchbändern zu lesen.
Der Grund für die Kundgebung: Der Verwaltungsrat des Vorsorgeinstituts (Istituto di previdenza del Cantone Ticino – IPCT) hatte entschieden, den Umwandlungssatz ab 2024 schrittweise von 6,17 auf 5 Prozent zu senken.
Gemäss dem kantonalen Aktionsbündnis zur Verteidigung der Pensionen (ErreDiPi) werden die Bezüge der Versicherten in der Folge um 20 Prozent zurückgehen. Dies sei «ein Desaster», nachdem im Zuge einer Reform im Jahr 2012 die Pensionen bereits um 20 Prozent gesenkt worden seien.
Die Pensionskasse argumentierte, dass ein Umwandlungssatz von 6,17 Prozent auf Grund der Langlebigkeit der Personen sowie der geringen Renditen am Kapitalmarkt nicht mehr finanzierbar sei.
Bereits am 28. September hatte das Aktionsbündnis eine Kundgebung in Bellinzona organisiert. Damals waren zwischen 3000 und 4000 Personen dem Aufruf gefolgt. Die nächste Grosskundgebung soll am 15. März 2023 im Vorfeld der kantonalen Erneuerungswahlen stattfinden.