Der Stadtberner Finanzdirektor Michael Aebersold (SP) stellt sich Ende 2024 nicht mehr zur Wahl. Der fünfköpfigen Gemeinderat wird sich neu zusammensetzen.
Michael Aebersold Bern fifa
Michael Aebersold, Finanzdirektor der Stadt Bern, an einer Medienkonferenz. - Keystone

Wie Michael Aebersold (SP) im Interview mit den Berner Tamedia-Zeitungen vom Samstag. 24. Juni 2023, sagt, würden die Karten im fünfköpfigen Gemeinderat durch seinen Entschluss neu gemischt.

Seinen Abgang im Alter von 63 Jahren sieht er als politisches Statement, wie er im Interview mit «Berner Zeitung» und «Bund» sagte. «63 Jahre ist das städtische Rentenalter, das ich mit einer gewissen Vorbildfunktion wahrnehmen will.»

Aebersold stieg 1996 in die Politik ein. Seit 2017 sitzt er im Gemeinderat. «Ich habe mich lange für die Stadt und den Kanton eingesetzt», sagte er. Nun wolle er mehr Zeit für Familie und Sport haben.

Die Stadt Bern befindet sich seit mehreren Jahren in einer schwierigen Finanzlage. Aebersold musste vor kurzem erneut ein tiefrotes Budget vorlegen.

In den nächsten Jahren werde sich zeigen, ob die Stadt umdenkt

2024 erwartet die Stadt trotz steigender Steuereinnahmen ein Defizit von 37,2 Millionen Franken. Die Stadtregierung sprach bereits von einem weiteren Sparpaket.

Er laufe nicht vor den finanziellen Schwierigkeiten davon, sagte Aebersold im Interview. In den nächsten zwei, drei Jahren werde sich zeigen, ob die Stadt den Turnaround schaffe.

Mittlerweile hätten auch im linksgrünen Lager fast alle begriffen, dass man nicht ständig neue Aufgaben beschliessen könne.

Aebersold warnte gleichzeitig davor, die Lage zu dramatisieren. «Wir reden von einem 1,4-Milliarden-Budget und am Ende sind wir mit 20, 30 Millionen plus/minus um die Null herum.» Panikmache sei also nicht angebracht.

Zwei weitere amtierende Gemeinderäte werden nicht mehr antreten

Die Berner Gemeindewahlen finden am 24. November 2024 statt. Mindestens drei der fünf amtierenden Gemeinderatsmitglieder werden nicht mehr antreten.

Neben Aebersold sind dies Bildungsdirektorin Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) und Sicherheitsdirektor Reto Nause (Die Mitte).

Das rotgrüne Lager hält in der Stadtregierung zurzeit vier der fünf Sitze. Ob es dabei bleibe, hänge auch von der Strategie der Bürgerlichen ab, sagte Aebersold im Interview – «und von der Frage, ob es zur Fusion kommt».

Die Bevölkerung von Bern und Ostermundigen entscheiden im kommenden Oktober über einen Zusammenschluss. Die Fusion fand im Berner Stadtrat eine klare Mehrheit, in Ostermundigen ist sie umstrittener.

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