Remo Zuberbühler ist Co-Präsident der Jungen Mitte Bern und will es in den Nationalrat schaffen. Im Interview spricht er über seine politischen Ziele.
Remo Zuberbühler Die Mitte
Remo Zuberbühler, Nationalratskandidat der Jungen Mitte Bern. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Remo Zuberbühler kandidiert für die Junge Mitte Bern bei den Nationalratswahlen 2023.
  • Wichtig sind ihm ein gutes Bildungssystem, eine offene Gesellschaft und mehr Klimaschutz.
  • Die Bevölkerung will er durch das Aufzeigen von Fakten für seine Anliegen gewinnen.

Die Mitte Bern ist zuversichtlich, nach dem Sitzverlust bei den Nationalratswahlen 2019 (damals BDP), wieder zulegen zu können. Remo Zuberbühler (28) ist Co-Präsident der Jungen Mitte Bern und gilt als aussichtsreicher Kandidat der Partei. Er hat sich mit Nau.ch über seine Kandidatur und Ziele ausgetauscht.

Nau.ch: Sie setzen sich für ein starkes Schweizer Bildungssystem und eine offene Gesellschaft ein: Die Schweiz müsse lernen, alle Familien- und Lebensformen zu akzeptieren. Mit welchen konkreten Massnahmen können wir dies erreichen?

Remo Zuberbühler: Ein starkes Bildungssystem erreichen wir damit, dass wir unser weltweit beneidetes System der dualen Berufsbildung fördern. Die heutigen Jugendlichen unterschätzen die Möglichkeiten, welche eine Lehre und Weiterbildungen haben können. So sollten die Schulen dies in den achten und neunten Klassen stärker thematisieren.

Für eine offene Gesellschaft ist es wichtig, dass wir in den Schulen die Sexualkunde ausbauen und umbauen, mit neuen und aktualisiertem Unterrichtsmaterial. Es kann nicht sein, dass Kinder, welche sich nicht als heterosexuell identifizieren, selbst herausfinden müssen, dass sie sein dürfen wie sie wollen, weil es ihnen zu Hause nicht vorgelebt und in der Schule nicht beigebracht wird.

smartspider
Der Smartspider von Remo Zuberbühler. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Sie fordern einen stärkeren Umwelt- und Klimaschutz. Ein grosses Problem dabei ist für Sie, dass einige Menschen dies immer noch nicht wahrhaben wollen. Wie wollen Sie diese Personen von Klimaschutz-Massnahmen überzeugen?

Zuberbühler: Wir müssen ihnen klar aufzeigen, was uns zu wenig Klimaschutz kosten wird, denn die Schweizer Bevölkerung lässt sich immer noch am einfachsten übers Portemonnaie überzeugen. So könnten zum Beispiel die Reparaturarbeiten von Strassen und Schienen aufgrund der mengenmässig zunehmenden Extremwetterereignisse bis 2060, laut einer aktuellen Studie, Hunderte von Millionen kosten.

Die Kosten für eine Solaranlage inklusive Energiespeicher scheinen vielleicht hoch. Aber die Ersparnis der Energiekosten zeigt sich bereits nach wenigen Jahren. Allgemein gilt: Je weniger jetzt für den Klimaschutz getan wird, desto grösser sind die Schritte, welche morgen und übermorgen getan werden müssen.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Zuberbühler: Mein Wahlkampfbudget beläuft sich auf knapp 300 Franken und wird zu 100 Prozent von mir finanziert.

Wird die Mitte im Nationalrat Sitze dazugewinnen können?

Nau.ch: Welche sonstigen Themen müssen dringend angegangen werden?

Zuberbühler: Meiner Meinung nach sind die dringenden Themen die Kosten unseres Gesundheitssystems, allen voran die Krankenkassenprämien. Ebenfalls ist es wichtig, dass wir die Renten nicht nur für die Pensionierten von morgen, sondern auch für die, welche erst in 40, 50 oder 60 Jahren pensioniert werden, sichern.

Nau.ch: Was wollen Sie der Berner Bevölkerung sonst noch mitteilen?

Zuberbühler: Ich setze mich ein für ein Miteinander anstatt einem Gegeneinander. Die Junge Mitte stellt sich klar gegen die sich ausbreitende Polarisierung der Politlandschaft, in der sich die Politiker und Politikerinnen nur noch gegenseitig anfeinden. Nur mit Lösungen kommen wir weiter, und diese finden wir, wenn wir gemeinsam etwas erreichen wollen, und nicht gegeneinander.

Zur Person: Remo Zuberbühler (28) kommt aus Utzenstorf im Emmental. Er arbeitet als Multimedia-Elektroniker und Berufsbildner in einem Radio-TV Fachgeschäft. Der Co-Präsident der Jungen Mitte Kanton Bern und Präsident der «Mitte Untere Emme» kandidiert 2023 für den Nationalrat.

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