Der Kanton Bern zeichnet vier Autorinnen und zwei Autoren mit dem diesjährigen Literaturpreis aus. Dieser ist mit je 10'000 Franken dotiert.
Brücke in Bern. (Symbolbild) - Pixabay

Geehrt werden Martin Bieri, Thomas Duarte, Eva Maria Leuenberger, Johanna Schaible, Noemi Somalvico und Amanda Wettstein.

Bieri überzeugte die Literaturkommission mit tiefgründigen, vielschichtigen Texten, wie die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern am Montag, 20. Juni 2022, mitteilte. In dem Gedichtband «Unentdecktes Vorkommen» stecke ebenso viel Poesie wie Recherche.

Mit dem Bericht über haarsträubende Geschäftspraktiken lässt Thomas Duarte den Angestellten eines wohltätigen Vereins zu philosophischer Hochform auflaufen. Meisterhaft verbindet der Autor gemäss Literaturkommission den skurrilen Büroalltag mit Abenteuern aus prekären Winkeln unserer Welt.

Eine unerschrockene, aber zarte lyrische Annäherung an die Avantgardekünstlerin Theresa Hak Kyung Cha wagte Autorin Eva Maria Leuenberger. In dem Werk überlagern sich hochpolitische Themen wie Identität, sexuelle Gewalt und Angst. Kyung war eine koreanischstämmige Künstlerin, die in New York vergewaltigt und Anfang der 1980er-Jahre ermordet wurde.

96 Werke wurden evaluiert

Johanna Schaible lotet aus, was war, was ist und was sein wird. In ihrem Buch «Es war einmal und wird noch lange sein» überrascht sie auch mit gestalterischen Elementen.

Gefallen fand die Literaturkommission auch an der bildstarken Sprache von Noemi Somalvico. In ihrem Debütroman «Ist hier das Jenseits, fragt Schwein» lotet sie mit Humor und Poesie das Dies- und Jenseits und die wunderlichen Weiten dazwischen aus.

Amanda Wettstein beschreibt in ihrem Buch mit Empathie und feinem Humor die letzten Stationen des Lebens ihrer Grosseltern Peter und Greti: die fortschreitende Demenz und den Übertritt ins Altersheim.

Die Literaturkommission evaluierte insgesamt 96 Werke, wie sie am Montag, 20. Juni 2022, mitteilte. Die Preisverleihung findet am 23. November 2022 in Bern statt.

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