Hochwasserschutz: Öffentliche Auflage der Projektänderungen

Stadt Bern
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Die Stadt Bern hat das Hochwasserschutzprojekt «Gebietsschutz Quartiere an der Aare» überarbeitet.

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Schnupperlehre -Kauffrau/Kaufmann EFZ Öffentliche Verwaltung. - unsplash

Führt die Aare Hochwasser, sind die Quartiere am Fluss heute ungenügend geschützt. Allein die beiden Hochwasser von 1999 und 2005 verursachten in den betroffenen Gebieten der Stadt Bern Schäden im Umfang von rund 90 Millionen Franken – trotz kurzfristig ergriffener Schutzmassnahmen. Seither musste die Feuerwehr im Zusammenhang mit kleineren Hochwassern wiederholt präventive Massnahmen treffen, Gebäudeschäden blieben jedoch aus.

2013 sprachen sich die Stimmberechtigten der Stadt Bern für einen umfassenderen Hochwasserschutz aus: Mit einer Mehrheit von 88 Prozent genehmigten sie das Projekt «Gebietsschutz Quartiere an der Aare» und beschlossen damit die Ausarbeitung eines sogenannten Wasserbauplans (Bauprojekt).

Widerstand aus dem Altenbergquartier

Dieser wurde nach einem breiten Mitwirkungsprozess im Sommer 2018 öffentlich aufgelegt. Gegen das Projekt gingen insgesamt 52 Einsprachen ein – fast die Hälfte davon betrafen die geplanten Massnahmen im Altenbergquartier und am Klösterlistutz: Insbesondere die Höhe der geplanten Ufermauer, die Breite des Uferwegs sowie der Umgang mit dem Baumbestand stiessen auf Kritik. Zudem wurde dem Gemeinderat wenig später die Petition «Save our Aare: Für Natur und Lebensqualität im Altenberg – Nein zur Mauer!» überreicht, in deren Fokus ebenfalls die geplanten Massnahmen im Altenbergquartier standen.

Aufgrund dieser Eingaben wurden die Abschnitte Klösterlistutz und Altenberg überarbeitet. Die vom Gemeinderat inzwischen genehmigten Projektänderungen liegen nun vom Donnerstag, 21. Januar, bis Freitag, 26. Februar 2021, öffentlich auf.

Vorgenommene Projektanpassungen

Am Klösterlistutz war ursprünglich eine Schutzmauer vorgesehen. Nun soll auf fixe Schutzmassnahmen verzichtet werden. Stattdessen werden im Hochwasserfall durch die Notfalldienste mobile Elemente eingebaut.

Im Altenberg sah das Auflageprojekt ursprünglich eine Ufermauer von der Untertorbrücke bis zum Altenbergsteg vor, die das Quartier auch bei einem Jahrhunderthochwasser (600 m³/s) geschützt hätte. Nun wurde das Schutzziel für das Quartier leicht reduziert: Die neu vorgesehenen Massnahmen – tiefere Ufermauer, dafür zusätzlicher Einsatz mobiler Elemente – sichern das Quartier bis zu einer Abflussmenge von 550 m³/s.

Dies entspricht dem gleichen Schutzziel wie jenem im Dalmaziquartier. Zudem soll der Uferweg weniger abgesenkt und weniger breit ausgestaltet werden, als ursprünglich geplant.

Unveränderte Kosten trotz Projektanpassung

Der Terminplan sieht nun folgendermassen aus: Nach Abschluss der öffentlichen Auflage und allfälligen Einspracheverhandlungen werden – vorbehältlich der Zustimmung durch den Stadtrat – die Stimmberechtigten der Stadt über den Baukredit zu befinden haben. Der Kostenvoranschlag für die Massnahmen zum langfristigen Hochwasserschutz beträgt unverändert 132,5 Millionen Franken (+/- 10 Prozent).

Der genaue Kostenteiler zwischen den am Projekt beteiligten Partnern – Bund, Kanton, Stadt und Energie Wasser Bern (ewb) – wird noch erarbeitet; der Kostenanteil der Stadt Bern beträgt voraussichtlich 50 bis 60 Millionen Franken. Die Bauarbeiten beginnen frühestens im Winter 2023/2024 und dauern rund fünf Jahre.

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