Die geplanten Sparmassnahmen der Stadt Bern könnten den kleineren Kulturbetrieben das Genick brechen, befürchtet der Dachverband der Berner Kulturveranstalter.
Bern
Berner Bär. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Dachverband der Berner Kulturveranstalter kritisiert die geplanten Sparmassnahmen.
  • Sie würden den Kulturbetrieben das Genick brechen.

Die geplanten Sparmassnahmen der Stadt Bern könnten den kleineren Kulturbetrieben das Genick brechen. Das befürchtet der Dachverband der Berner Kulturveranstalter. Die Kulturbetriebe hätten schon die Corona-Krise stark zu spüren bekommen, und nun drohten weitere Gelder wegzubrechen.

Für 2021 will die Berner Stadtregierung bei der Kultur einen Betrag von rund 372'000 Franken einsparen. Und dies, nachdem bereits im laufenden Jahr 200'000 Franken eingespart worden seien, schreibt der Dachverband der Berner Kulturveranstalter bekult in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Das vom Gemeinderat vorgeschlagene Sparpaket bezeichnet die Organisation als «Rundumschlag durch alle Direktionen». Das Vorgehen sei auch in der Politik zu Recht umstritten.

«Wenn in der Kultur kurzfristig gespart werden muss, trifft es ausschliesslich nur den einen Bereich: die direkte, die freie Förderung», schreibt der Verband. Er weist darauf hin, dass der Löwenanteil der Stadtberner Kulturgelder in mehrjährigen Leistungsverträgen mit den grösseren Institutionen gebunden sei.

Für bekult heisst das, dass die Subventionen der grossen Häuser nicht angetastet werden können, und die Sparmassnahmen daher vor allem die kleineren Kulturanbieter treffen würden.

Die Sparvorgabe von 372'000 Franken möge von aussen betrachtet vertretbar erscheinen, doch für die kleineren Kulturanbieter entscheide die Kürzung oft über sein oder nicht sein.

Das Kulturschaffen gehört laut bekult zu den von der Corona-Krise am meisten betroffenen und geschädigten gesellschaftlichen Bereichen. Vor diesem Hintergrund seien die vom Gemeinderat der Stadt Bern im Budget 2021 vorgesehenen Kürzungen der Kulturausgaben «zumindest für einen Teil des Berner Kulturschaffens der K.o.-Schlag».

Der Verein bekult, in dem über 80 Berner Kulturveranstalterinnen und Kulturveranstalter zusammengeschlossen sind, hofft nun aufs Stadtparlament, welches das vom Gemeinderat vorgelegte Budget beraten wird.

Für 2022 schlägt bekult eine grundsätzliche Neuorientierung in der städtischen Kulturförderung vor. Der grosse, nahezu unbewegliche Teil der Förderung von Institutionen mit Leistungsverträgen müsse aufgebrochen und neue Verteilschlüssel sollten gefunden werden.

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