In der Berner Innenstadt sollen keine Feuerwerkskörper mehr abgebrannt werden dürfen. Wer gegen das Verbot verstösst, riskiert eine Geldbusse.
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Passanten verfolgen ein Feuerwerk im Jahr 2009 in der Nähe des Bundesplatzes in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Berner Innenstadt sollen Raketen und Feuerwerkskörper nicht mehr erlaubt sein.
  • Die Gemeinderat hat ein entsprechendes Reglement zuhanden des Stadtrats verabschiedet.

In der Berner Innenstadt sollen keine Raketen oder andere Feuerwerkskörper mehr abgebrannt werden dürfen. Wer gegen das Verbot verstösst, riskiert eine Geldbusse bis zu 5000 Franken.

Der Gemeinderat hat ein entsprechendes Reglement zuhanden des Stadtrats verabschiedet, wie er am Donnerstag mitteilte. Das Parlament wird sich nächstes Jahr mit der Vorlage befassen.

An Silvester 2019 ist das Abbrennen von Feuerwerk also im Prinzip noch erlaubt. Allerdings sei das in der Innenstadt «wortwörtlich brandgefährlich», wie Sicherheitsdirektor Reto Nause im Communiqué zu bedenken gibt.

Panische Szenen in Menschenmenge

So kam es am vergangenen Silvester beim Münsterplatz nach einer lauten Böllerexplosion in der Menschenmenge zu panikartigen Szenen. Die Stadt plant deshalb für die anstehenden Feiertage eine Sensibilisierungskampagne unter dem Motto «Fiire statt füüre».

Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern habe in den letzten Jahren stark zugenommen, schreibt der Gemeinderat in seiner Botschaft ans Parlament. Feuerwerk werde nicht nur am 1. August und zum Jahreswechsel unkontrolliert abgebrannt, sondern auch an Hochzeiten, Geburtstagen, Firmenanlässen und sonstigen Veranstaltungen.

Im Stadtzentrum sei das besonders heikel. Denn die Sicherheitsabstände zu Menschen, Gebäuden und brennbaren Materialien könnten in der Innenstadt aufgrund ihrer Bauweise kaum eingehalten werden. Es grenze fast an ein Wunder, dass bislang nichts Schwerwiegendes passiert sei, erklärte Reto Nause.

Bisher keine gesetzliche Grundlage

Bis heute besteht in Bern keine gesetzliche Grundlage, die das Abbrennen von Feuerwerk explizit verbieten oder regeln würde. Das will der Gemeinderat nun ändern.

Das Feuerwerksverbot entspricht zudem der Forderung einer Motion, welche die Fraktionen SP/JUSO, FDP, BDP/CVP und die Freie Fraktion im August eingereicht haben. Auch die Vereinigten Altstadtleiste drängen auf ein Feuerwerksverbot im UNESCO-Perimeter.

Andere Städte haben Feuerwerke schon vor längerer Zeit verboten. In der Thuner Altstadt zum Beispiel ist Pyromaterial bereits seit 2002 grundsätzlich untersagt. Auch zahlreiche Städte in Deutschland, Österreich und Italien haben zum Schutz ihrer historischen Innenstädte ein entsprechendes Verbot erlassen, wie aus dem Vortrag des Berner Gemeinderats ans Parlament hervorgeht.

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