Bald im Staatsarchiv: die Archive der Berner Psychiatrien
Die Überführung der Archive aus den psychiatrischen Kliniken in Bern, Münsingen und Biel ins bernische Staatsarchiv steht wahrscheinlich bald bevor.

Die Archive der psychiatrischen Kliniken in Bern, Münsingen und Biel können wohl bald ins bernische Staatsarchiv überführt werden. Der Grosse Rat hat die entsprechende Änderung des Archivierungsgesetzes am Montag in erster Lesung einstimmig gutgeheissen.
Die drei ehemals staatlichen Psychiatrien sind seit dem Jahr 2016 selbständig. Bereits bei der Loslösung stellte sich die Frage, wie die historisch wertvollen Archive gesichert werden können. Eine Überführung ins Staatsarchiv wurde von allen Seiten als die beste Lösung angesehen.
Übernommen werden soll rund ein Viertel des insgesamt über 3400 Meter langen Bestands. Dafür müssen die Kliniken der sogenannten Anbietepflicht unterstellt werden. Zudem müssen insbesondere Ärztinnen und Ärzte von ihrer Geheimhaltungspflicht entbunden werden.
«Künftige Generationen sollen nachvollziehen können, wie man in der Psychiatrie mit Patientinnen und Patienten umgegangen ist», sagte Philippe Messerli namens der EVP-Fraktion. Wie wichtig das sei, habe nicht zuletzt die historische Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen gezeigt.
Gesetzesrevision ermöglicht Unterstützung
Mit der Gesetzesrevision werden zudem die Rechtsgrundlagen geschaffen, damit Staatsbeiträge an Forschungseinrichtungen wie das Gosteli-Archiv fliessen können. Der Grosse Rat hatte 2021 gefordert, dass der Kanton Bern das bislang von Privaten finanzierte Archiv zur Geschichte der Schweizer Frauenbewegung unterstützen soll.