Das Ja zum Transitplatz in Wileroltigen BE freut Evi Allemann (SP). Die Regierungsrätin spricht von einem «Bekenntnis zum Schutz von Minderheiten».
Wileroltigen
Der geplante Transitplatz an der Autobahn Bern-Murten bei Wileroltigen. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Regierungsrätin Evi Allemann (SP) sieht im Ja der Berner Stimmberechtigten zu Wileroltigen «ein Bekenntnis zum Schutz von Minderheiten». Das sagte Allemann am Sonntag vor den Medien in Bern.

Das Ja sei erfreulich, wenngleich es sich mit einer Ja-Mehrheit von 53,5 Prozent um ein relativ knappes Resultat handle, sagte Allemann. Voraussichtlich ab 2023 werde der Transitplatz in Wileroltigen einen Beitrag zur Entlastung bieten. Bis dahin werde man die Zeit mit Provisorien überbrücken.

Die Mehrheit der Berner Bevölkerung habe anerkannt, dass ein Bedarf an einem Transitplatz für ausländische Fahrende bestehe. «Und die Mehrheit will dass der Kanton seine Verantwortung wahrnimmt», betonte Allemann. Der Standort in Wileroltigen sei ideal und habe offensichtlich überzeugt.

Der Halteplatz an der Autobahn Bern-Murten werde zur Beruhigung der Situation und zur Entlastung von Landeigentümern und Gemeinden beitragen, sagte Allemann weiter.

In Wileroltigen wurde die Vorlage wuchtig abgelehnt mit 91,1 Prozent Nein-Stimmen: 215 Stimmberechtigte waren dagegen, nur 21 dafür.

Die Anliegen der Gemeinde «nehmen wir sehr ernst», versprach Allemann. «Wir werden unsere Versprechen einlösen.» Dazu gehöre, dass es eine Begleitgruppe geben werde, in die auch Wileroltiger Einsitz nehmen könnten.

Das Ja des Kantons Bern wertet Allemann als «positives Signal für andere Kantone». Es brauche ja schweizweit zehn definitiv gesicherte Transitplätze für ausländische Fahrende; nach dem heutigen Sonntag gibt es erst drei.

Allemann betonte, der Bund müsse eine Koordinationsrolle übernehmen. «Es reicht nicht, dass der Kanton Bern einen Schritt gemacht hat. Es braucht weitere Schritte.»

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