SVP und Mitte: Tennis-Marketing lohnt sich für Basel

Das Wichtigste in Kürze
- Basel-Stadt verdoppelt sein Marketingbudget am Swiss Indoors auf 540'000 Franken im Jahr.
- Damit wollte die Politik verhindern, dass das Tennisturnier aus Basel abwandern könnte.
- Mitte und SVP zeigen sich davon überzeugt, dass das Geld im Marketing gut angelegt ist.
Der Basler Grosse Rat verdoppelt seine Marketingausgaben für das Tennisturnier Swiss Indoors von 270'000 auf 540'000 Franken pro Jahr. Über die nächsten vier Jahre will der Kanton 2,16 Millionen Franken für den Schriftzug «Basel» ausgeben. Der Entscheid war mit 80 Ja- bei sechs Neinstimmen eindeutig.
Grund für die Erhöhung ist gemäss Regierungsrat der Ausstieg des Kantons Basel-Landschaft. Dieser hatte bis 2016 die Hälfte der Marketingkosten mitgetragen. Um eine mögliche Abwanderung des Turniers zu verhindern, hat der Stadtkanton sich zur Übernahme der vollen Marketingkosten entschieden.
Das Geld geht an die Swiss Indoors AG mit Sitz im Kanton Basel-Landschaft. Die Wirtschafts- und Abgabekommission (WAK) hatte diskutiert, ob man den Konzern zum Umzug nach Basel-Stadt verpflichten soll. Weiter hatte es Überlegungen zu Nachhaltigkeitszielen für die Turnierveranstalter gegeben. Am Ende verzichtete die Kommission auf derartige Forderungen.
Nau.ch hat im Nachgang der Abstimmung mit SVP-Fraktionschef Lorenz Amiet und Mitte/EVP-Fraktionspräsidentin Andrea Strahm gesprochen. Beide Grossräte sind sich einig, dass das Geld im Marketing gut angelegt ist.
Lorenz Amiet (SVP): «Ohne Swiss Indoors wäre Basel sportliche Provinz»
SVP-Grossrat Amiet sagt: «Die Swiss Indoors sind der grösste jährliche Sportanlass der Schweiz. Die ganze Welt schaut jeweils nach Basel.» Das sei das Geld wert, so Amiet. «Ohne Swiss Indoors wäre Basel sportliche Provinz.»

Einen Umzug der Swiss Indoors AG nach Basel-Stadt würde Amiet begrüssen. «Die Frage, wo die Swiss Indoors ihre Steuern bezahlen, hat von links bis rechts Wellen geschlagen. Die Swiss Indoors wären gut beraten, ihren Firmensitz nach Basel-Stadt zu verlegen», sagt Amiet. Bis zur nächsten Finanzperiode möchte die Basler Politik dahingehend laut Amiet «zumindest ein Zeichen» seitens des Konzerns sehen.
Das volle Interview mit Lorenz Amiet finden Sie hier.
Andrea Strahm (Mitte): «Swiss Indoors generieren unschätzbare Aufmerksamkeit»
Mitte-Grossrätin Strahm stellt klar: «Der Markt bestimmt die Preise» dies sei eine Frage von Angebot und Nachfrage. Sie ist davon überzeugt, dass die 2,16 Millionen Franken gut investiert sind. «Die Swiss Indoors generieren für Basel eine unschätzbare Aufmerksamkeit.» Die Swiss Indoors seien eine Werbefläche für 20 Millionen Zuschauer.

Dass das Turnier allein wegen des Marketingbudgets des Kantons in der Stadt bleibt, bezweifelt Strahm. Für sie geht es eher um ein Gesamtpaket aus «Infrastruktur, Erreichbarkeit, Auflagen, Gebühren, und somit letztlich die Kosten insgesamt. Dazu gehören natürlich auch die Werbeeinnahmen», so Strahm.
Das volle Interview mit Andrea Strahm finden Sie hier.