Luzernerring-Massnahmen sind gemäss Basler Behörden untauglich
Der Versuch, die Sicherheit für Velofahrende beim Luzernerring in Basel zu erhöhen, hat sich nicht bewährt. Zu dem Schluss kommt die Verwaltung zum Piloprojekt.

Der Versuch, die Sicherheit für Velofahrende beim Luzernerring in Basel zu erhöhen, hat sich nicht bewährt. Zu diesem Schluss kommt die Verwaltung zum Piloprojekt vom April 2023 bei der Kreuzung Burgfelderstrasse. Die neue Spuraufteilung habe viele Nachteile für die Quartiere und schaffe neue Risiken – auch für Velos. Dies geht aus einem Bericht der Petitionskommission hervor.
Im April 2021 erfasste bei dieser Kreuzung ein Lastwagenfahrer eine Velofahrerin und verletzte sie tödlich. Genau beim Unfallort endet die Velospur. Der Verband «Pro Velo» reichte daraufhin eine Petition für mehr Sicherheit an dieser Strasse ein. Diese fordert unter anderem einen durchgehenden Velostreifen auf dem Luzernerring.
Der Bericht der Petitionskommission des Grossen Rats, der am Freitag veröffentlicht wurde, geht auf den Verkehrsversuch des Bau- und Verkehrsdeparement (BVD) ein. Es wurde nach der Kreuzung eine Spur geschaffen, die dem Bus und Velos vorbehalten ist.
Fachpersonen der Verwaltung kommen nach diesem Test zum Schluss, dass die sogenannte Spurumwidmung deutliche Verbesserung für Velos bringt, wie es im Bericht heisst. Allerdings kommen sie in einer Gesamtbeurteilung zum Schluss, dass die Versuchsanlage zu Rückstaus und Mehrverkehr in den Quartierstrassen geführt hat.
Verkehr um 66 Prozent zugenommen
So hat gemäss einer Erhebung der Verkehr in der Strassburgerallee um 66 Prozent oder 1300 Autos pro Tag zugenommen. Die Fachpersonen sehen das als ungewünschte Entwicklung, da sich dort ein Schulhaus, mehrere Kindergärten und wichtige Veloverbindungen befinden.
Zudem beobachten sie mehr Stau beim Kreisel Wasgenring. Das habe «neue Risikosituationen» geschaffen, auch für Velofahrerinnen und Velofahrer, heisst es weiter. Der Mehrverkehr in mehreren Quartierstrassen erhöhe zudem die Unfallgefahr.
Die Behörden gehen daher nicht davon aus, dass der Versuch vom April 2023 definitiv umgesetzt wird – eine Rückkehr zum vorherigen Zustand ist für sie aber auch keine Option.
Es wird weiterhin nach Lösungen gesucht
Es soll deshalb eine Lösung gefunden werden, welche die negativen Auswirkungen der Spurumwidmung rückgängig macht und gleichzeitig die Sicherheit für Velos erhöht. Vorstellbar sind etwa eine Verbreiterung der Strasse oder ein Verzicht auf eine Linksabbiegespur.
Eine bereits eingesetzte Arbeitsgruppe sucht nach Anschlusslösungen, die spätestens Ende April 2024 vorliegen soll, wie es weiter im Bericht heisst.