Erfolgreiche Liquidation des Sportmuseums in Basel
Ein Maillot jaune von Rad-Legende Ferdy Kübler, ein Tennisracket von Roger Federer oder der Skihelm von Marie-Theres Nadig, mit dem sie 1972 in Sapporo zweimal Olympiasiegerin geworden war: Diese Gegenstände und weitere rund 12'000 Objekte sowie 200'000 Bilder, 150 Laufmeter Aktenarchive und 11'000 Bücher und Zeitschriften waren einst in Münchenstein bei Basel ausgestellt.
Das Museum konnte sich finanziell aber nie selbständig über Wasser halten. Und als ab 2019 die Unterstützungsbeiträge des Bundesamtes für Kultur (BAK) sowie der Kantone Basel und Baselland nicht mehr flossen, war das Ende der Institution besiegelt. Spätestens Ende 2019 war klar, dass die Sammlung als Ganzes nicht erhalten werden kann, als das Sportparlament - Swiss Olympic hätte gemäss Stiftungsstatuten die Sammlung geerbt - die entsprechenden Gelder dafür nicht sprach.
In diesen Tagen habe die Stiftung nun ihre Auflösung beschlossen, teilte diese mit. Zuvor sei es ihr aber gelungen, einen Grossteil der Gegenstände - teilweise sogar ins Ausland - zu verkaufen und zu verteilen. Zehntausende Gegenstände hätten in 66 anderen Museen und Organisationen einen Platz gefunden. Nur wenige Objekte hätten entsorgt werden müssen, so das Sportmuseum in seiner Mitteilung.
Stiftungsrats-Präsident Paul Engelmann freut sich, dass sich das Erbe des Sportmuseums nicht gänzlich in Luft aufgelöst hat: «Es ist immerhin gelungen, viele Teilsammlungen zu erhalten.» Die Liquidation ergab einen Erlös von total 954'000 Franken, womit das Museum allen Verbindlichkeiten nachkommen konnte.
Fast die Hälfte des Betrags brachte dabei der Verkauf der Fussballsammlung an die Stiftung Ehrentor des FC Basel von Gigi Oeri ein. Das Bundesamt für Sport (BASPO) übernahm für 200'000 Franken das gesamte Archivmaterial und alle Fotos. Weitere namhafte Entschädigungen entrichteten das Pantheon-Museum Muttenz für die Velo-Sammlung und das Bobmuseum St. Moritz für den Bob-Bestand.