Die Zukunft des Basler Globus-Projekts steht unter einem dunklen Schatten. Der Grund ist das schwankende Immobilienimperium des Wiener Investors René Benko.
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Die Globus-Baustelle am Basler Marktplatz. - Architektur Basel

Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 übernimmt René Benko die Globus AG gemeinsam mit Central Group.
  • Anschliessend beginnt auf dem Basler Marktplatz das Globus-Projekt.
  • Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten Benkos könnte dem Projekt der Stopp drohen.
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Die Baustelle am Basler Marktplatz ist derzeit noch in vollem Gange, doch die Frage bleibt, wie lange noch. Aufgrund des schwankenden Immobilienimperium des Wiener Investors René Benko droht das Basler Globus-Projekt der Baustopp.

René Benko (46) war einst das Wunderkind der österreichischen Wirtschaft. Er wird mit seinem Imperium auf rund 25 Milliarden Euro (24 Milliarden Franken) geschätzt. Wie die «BaZ» berichtet, gerät nun sein Reich ins Wanken.

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Ausser der denkmalgeschützte Fassade wurde das Gebäude komplett abgerissen. - Architektur Basel

Es herrscht eine gewisse Alarmstimmung. Denn: Die Zinsen steigen und mehrere seiner Projekte mussten einen Baustopp verfügen.

Auswirkungen auf das Basler Projekt

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Turbulenzen auf die Basler Globus-Baustelle haben könnten. 2020 hat Benkos Signa Holding von der Migros die Magazine zum Globus AG für rund eine Milliarde Franken übernommen. Der Deal geschah in Zusammenarbeit mit dem thailändischen Retail-Giganten Central Group.

Machen Sie sich Sorgen, dass am Basler Marktplatz nicht fertig gebaut wird?

Das Unternehmen wurde in eine Retail- und eine Immobiliengesellschaft aufgeteilt. Letztere ist in Luxemburg registriert und besteht aus Untergesellschaften, welche die einzelnen Warenhäuser besitzen. Dazu gibt es noch die Signa International an der Zürcher Bärengasse, die beim Basler Globus-Neubau als Bauherrin fungiert.

René Benko
Die thailändische Central Group hat im Mai 2020 gemeinsam mit der österreichischen Signa-Gruppe von Investor René Benko die Warenhauskette Globus gekauft. (Archiv) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Von Benko selbst ist in letzter Zeit kaum mehr etwas zu hören. Anfragen der «BaZ» laufen ins Leere. E-Mails an die Medienstellen von Signa Holding in Wien und München werden nicht beantwortet. Ebenso verhält es sich mit Anrufen bei der Signa International in Zürich.

Trotz der Unsicherheit gibt es für den Basler Umbau einen Kredit von 172 Millionen Franken. Dieser gilt bis Ende Januar 2026. Davon hat Globus laut «SonntagsZeitung» 2022 bereits 94,3 Millionen Franken bezogen, in diesem Jahr kamen nochmals 10 Millionen dazu.

Kanton: Alles Privatsache

Der Kanton sieht sich nur als Baubewilligungsbehörde und hat daher keine direkten Eingriffsmöglichkeiten. Doch aufgrund der exponierten Lage des Projekts verfolgt der Regierungsrat die Vorgänge genau und ist mit der Bauherrschaft in Kontakt.

Falls Benko ausfällt, könnten seine Partner aus Thailand als mögliche Retter dienen. Die Central Group möchte jedoch nicht zum Alleineigentümer von Globus werden. Sollte das Imperium kollabieren, könnte das Basler Globus-Projekt an ein Konsortium unter Beteiligung der Basler Kantonalbank (BKB) gehen.

Immerhin: Trotz aller Unsicherheiten wird am Marktplatz fleissig weitergebaut.

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