Basler Ballettvereine: Erwachsene überwachen jetzt Kostüm-Anproben
Nach den jüngsten Missbrauchsvorwürfen müssen Basler Ballettvereine einen Verhaltenskodex vorlegen. Dieser soll die Tänzerinnen und Tänzer besser schützen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Basler Ballettschulen haben Massnahmen zur Verhinderung von Missbrauch getroffen.
- In einem Verhaltenskodex werden Regelungen zur Zusammenarbeit mit den Schülern getroffen.
- Bei Anproben müssen am Theater Basel nun immer zwei Erwachsene anwesend sein.
Nach den Missbrauchsvorwürfen an Ballettschulen in Basel reagieren diese nun mit ersten Massnahmen.
Einige der Schulen haben einen Verhaltenskodex erarbeitet. Dieser stellt Regeln für die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern auf und benennt auch mögliche Sanktionen. So sollen Missbrauchsfälle wie jene an der Ballettschule des Theaters Basel verhindert werden.
Das Basler Erziehungsdepartement hat die fünf Ballettschulen, mit denen es zusammenarbeitet, zu diesen Kodizes aufgefordert. Drei der Schulen hätten bereits entsprechende Unterlagen eingereicht, sagt Sprecher Gaudenz Wacker der «Basler Zeitung». Von den anderen beiden Schulen erwartet er die Zuarbeiten bis Ende August.
Unabhängige Meldestelle steht Schülerinnen und Schülern offen
Die Massnahmen, die die Schulen jeweils eigenverantwortlich treffen, umfassen Regelungen etwa für körperlichen Kontakt. So werden an der Ballettschule des Theaters Basel von nun an immer zwei Erwachsene bei Anproben anwesend sein.
Auch ist Körperkontakt nur noch für Korrekturen gestattet. Dabei darf die Privatsphäre der Schülerinnen und Schüler in keiner Weise beeinträchtigt werden.
Darüber hinaus arbeiten die Ballettschulen künftig mit unabhängigen Meldestellen zusammen. Schüler können sich an diese wenden, wenn sie psychologische Hilfe brauchen oder einen Vorfall melden wollen.
Auch der Berufsverband Dance Suisse hat reagiert und arbeitet an einer Vertrauensstelle. «Wenn jemand künftig Vorfälle melden möchte, kann er sich an diese Vertrauensstelle wenden», sagt Geschäftsleiter Cyril Tissot der «BaZ».








