Wie der Kanton Basel-Stadt meldet, wird ab Juni 2023 in den Wohn- und Schulräumen am Erlenmattplatz eine Wohngruppe unbegleiteter Asylsuchender untergebracht.
Erlenmattquartier
Aussicht auf die Stadt mit dem Erlenmattquartier vom Roche Bürohochhaus Bau 2 aus gesehen, in Basel, am Freitag, 11. Juni 2021. - keystone

Aktuell finden die letzten Bauarbeiten für die temporären Wohn- und Schulräume auf dem Erlenmattplatz statt, welche Anfang Juni 2023 in Betrieb genommen werden.

In den letzten Monaten hat sich die Migrationslage stark verändert.

Die Prognosen des Bundes vom Herbst 2022, wonach deutlich mehr als die bisher 80'000 Geflüchteten aus der Ukraine in der Schweiz den Schutzstatus S beantragen könnten, sind nicht eingetreten.

Hingegen haben die Asylgesuche von Menschen aus Afghanistan, der Türkei, Syrien und anderen Krisenregionen deutlich zugenommen.

Wohnraum-Siedlung bietet für 140 Personen Platz

Auch fliehen viele unbegleitete Minderjährige mit einem erhöhten Schutzbedarf in die Schweiz.

Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf die Nutzung der Wohn- und Schulräume auf dem Erlenmattplatz.

Anders als ursprünglich geplant, werden nicht nur Schutzsuchende aus der Ukraine einziehen, sondern auch Geflüchtete aus anderen Herkunftsstaaten.

Die Wohnmodul-Siedlung auf dem Erlenmattplatz bietet bei einer vollen Auslastung Wohnraum für 140 Personen.

Geschultes Betreuungspersonal ist vor Ort

Mit der angepassten Belegung wird zurzeit auf eine Vollbelegung verzichtet.

75 Plätze sind für die Erstaufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Herkunftsstaaten reserviert.

Mit geschultem Betreuungspersonal, welches vor Ort im Einsatz ist, erhalten die Geflüchteten Beratung und Unterstützung.

Nachts sorgt zusätzlich ein Sicherheitsdienst für einen geordneten Betrieb.

Jugendlichen leben in einer Wohngruppe zusammen

Weitere 25 Plätze werden für eine Wohngruppe mit unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) genutzt.

Die bestehenden Unterbringungskapazitäten im Kanton für diese besonders verletzliche Gruppe sind komplett ausgelastet.

Es ist wichtig, dass die Jugendlichen zu Beginn ihrer Zuweisung an den Kanton in einer gemeinsamen Wohngruppe leben können, wo sie rund um die Uhr von geschultem Betreuungspersonal vor Ort begleitet und beaufsichtigt sind.

Minderjährige Asylsuchende gehen zur Schule

Die vom Bund dem Kanton Basel-Stadt zugewiesenen UMA gehen ihrem Alter und Bildungsstand entsprechend zur Schule.

In erster Linie ist dies die obligatorische Schule oder es sind Brückenangebote mit dem Ziel der Ausbildungsreife und einer anschliessenden Berufslehre.

Wohnmodul-Siedlung wird maximal fünf Jahre genutzt

In den Wohnheimen für UMA wird auch Freizeitgestaltung angeboten. Hier spielen zum Beispiel lokale Sportvereine eine wichtige Rolle.

Die Wohnmodul-Siedlung auf dem Erlenmattplatz soll voraussichtlich für die Dauer von drei, je nach Migrationslage maximal fünf Jahren genutzt werden.

Mit dem zusätzlichen Wohnraum ist der Kanton Basel-Stadt auch weiterhin in der Lage, vom Bund zugewiesene Geflüchtete unterzubringen und kann so die Inbetriebnahme von unterirdischen Zivilschutzanlagen vermeiden.

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