Rostiger Paragraph: 3. Platz für Stadt Baden

Zum 14. Mal zeichnet die IG Freiheit am Pfingstwochenende das unnötigste und überflüssigste Gesetz des Jahres mit dem «Rostigen Paragraphen» aus.

Die «IG Freiheit» schreibt es sich auf die Fahne, sich für die «Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger» einzusetzen und sich «gegen den Erlass unnötiger staatlicher Regulierungen» zu engagieren.

Dieses Jahr geht die Auszeichnung nach Genf, wo die Stadtregierung beschlossen hat, die Hälfte der 500 Verkehrsschilder an Fussgängerstreifen zu «feminisieren» und damit ein Zeichen für die Gleichberechtigung zu setzen. Die Trophäe geht an die Stadtpräsidentin Sandrine Salerno.

Auf den dritten Platz schaffte es der Badener Stadtammann Markus Schneider mit einer Bewilligung für einen Schneemann. Und das kam so:

Anfang Jahr wollte Alexandra Neumann, Klimaaktivistin aus Wettingen, als Zeichen gegen den Klimawandel auf öffentlichem Grund in Baden einen Schneemann bauen. Unter dem Hashtag myfutureaction sollte das Bild des Schneemanns auf Instagram gepostet werden.

Die Aktion hatte aber ihren Preis: 155 Franken stellte die Stadt Baden für eine Bewilligung der Aktion in Rechnung.

Der Drittplatzierte Stadtamman Markus Schneider nahm es sportlich und erklärte: «Schaut man den Schneemann als das politische Manifest an, als das er geplant war, dann braucht er genauso eine Bewilligung wie ein politischer Stand.»

Wichtig sei das Augenmass, so Schneider: «Natürlich braucht ein Schneemann, den ein Kind gebaut hat, keine Bewilligung.»

Auf dem zweiten Platz rangiert übrigens eine Regelung der Stadt Zürich. Wer in Zürich einen «Räbeliechtli»- Umzug durchführen will, muss obligatorisch eine Risikoanalyse vorlegen, um eine Bewilligung zu erhalten.

Aufgrund der Schutzkonzepte im Zusammenhang mit Corona fand die Verleihung online statt – das entsprechende Video ist auf der Webseite aufgeschaltet.