Museum Langmatt Baden: Gesundheit geht vor

Es soll einfach nicht sein: Nachdem die Vernissage der Jubiläumsausstellungen Herzkammer, Sandra Senn und Magisches Venedig im Frühjahr kurzfristig abgesagt werden musste, kann auch das Jubiläumsfest am 29. August 2020 nicht stattfinden. Ebenfalls abgesagt sind alle Grossveranstaltungen: Poeten zur Lage der Nation (1.8.), 5. Langmatt Motor Classics (20.9.) und Winter Wonderland (28.11.).

Die verschärften Corona-Bedingungen lassen der Langmatt keine andere Wahl. Doch das Museum macht das Beste aus der Situation und überrascht in der zweiten Jahreshälfte mit kleineren, atmosphärischen Veranstaltungen.

«So leid es uns tut, die beliebten Grossveranstaltungen abzusagen, an erster Stelle steht die Gesundheit des Publikums und der Mitarbeitenden. Wir können keine Risiken eingehen und müssen auf der sicheren Seite sein», so Langmatt-Direktor Markus Stegmann.

Sandra Senn (* 1973 in Baden, lebt in Baden und Berlin), Gastkünstlerin der Ausstellung Herzkammer, zeigt ab Ende August neue Bilder. Sie sind in drei Sammlungsräumen des Museums zu entdecken und treten in einen subtilen Dialog mit dem historischen Kontext.

Thematisch stehen traumwandlerische Grenzüberschreitungen zwischen Malerei und Fotografie im Zentrum. Die Künstlerin erweitert damit ihre Einzelausstellung, die mit lyrischen Texten an nicht weniger als 38 Orten in Haus und Park die Langmatt zum Sprechen bringt. Kurze, poetische Sentenzen regen mit spielerischer Leichtigkeit zum Nachdenken an und laden zu einer Erkundungsreise durch die Langmatt.

Im Rahmen eines Vernissagentages öffnet am 29. August die Ausstellung Raumfahrt IV mit installativen Arbeiten dreier, junger Kunstschaffender aus der Romandie. Filigrane Werke entziehen sich den klassischen Gattungen Malerei und Skulptur.

Erstmals kommt die ehemalige Waschküche im Keller als weiterer Ausstellungsraum hinzu, mit wenig Aufwand, grösstenteils in Eigenregie hergerichtet.

Neu im Programm ist eine besondere Begegnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Unter dem Titel Bildrausch tragen am 5. November vier Slampoet*innen in der Gemäldegalerie Texte zu Meisterwerken des französischen Impressionismus vor. Die Kooperation mit Simon Libsig ersetzt die Poeten zur Lage der Nation, die am 1. August aufgrund der Corona-Situation nicht auftreten können.

Kürzlich wurde die digitale Schnitzeljagd «Die verschwundene Langmatt» eröffnet: eine erlebnisreiche Suche nach verschwundenen Objekten und Gebäuden im Park der Langmatt mit dem eigenen Smartphone. Das Archiv der Langmatt liefert hierfür bislang unveröffentlichte historische Fotografien.

Aufgrund des grossen Publikumsinteresses wird das Online-Bilderrätsel Mystery Langmatt auf Instagram fortgesetzt: Eine Frage zu Sammlung, Museum und Park sowie drei sinnige bis irrsinnige Antworten unterhalten und regen zum Schmunzeln an.

Langsam, aber stetig wandelt sich der Park der Langmatt: In Kooperation mit der Stadtökologie und dem Werkhof der Stadt Baden entstehen Beiträge zur Artenvielfalt: ein Sumpfbeet, Nistkästen im alten Baumbestand, Asthaufen als Unterschlupf für gefährdete Tiere, Wildbienenhäuschen und eine Magerwiese vor dem Haus Germann, das wilder Wein allmählich zuwächst und in eine riesige, grüne Skulptur verwandelt.

Am 9. September vermittelt ein Rundgang mit der Stadtökologie Anregungen zum Thema Biodiversität.