Städtli 1 überzeugt beim Meisterschafts-Neustart nicht und fährt gegen das solider auftretende Gossau eine knappe, aber klare Niederlage ein.
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Ein halbes Jahr ohne Wettkampfpraxis – der 36:30-Sieg gegen Kreuzlingen datiert auf den 24. Oktober 2020 –, lange Monate ohne reguläres Training, und zuletzt auch noch das nervenaufreibend kurzfristige Hin und Her um die Wiederaufnahme der NLB-Meisterschaft: Keine guten Voraussetzungen für Sport auf hohem Niveau. Das Heimspiel in der leeren Aue hielt, was die Prämisse befürchten liess.

Baden erzielte zwar den ersten Treffer, Gossau fand aber schneller ins Spiel und wäre wohl bald entscheidend davongezogen, wenn da nicht ein glänzend aufgelegter Marco Wyss im Badener Tor gewesen wäre.

Der Halbzeitvergleich seiner Fangquote mit der seines Gegenübers sagt eigentlich schon alles über die ersten 30 Minuten der Partie: 13 von 25 Würfen gehalten! Das entspricht nicht nur sagenhaften 52%, sondern auch satten 10 Würfen mehr, als Baden aufs Gossauer Tor gebracht hatte. Gerade mal 15 Bälle fanden dort den Weg in Richtung Kasten und nur deren 9 kamen auch bis ins Netz.

Wenig Tore, viel «Geknorze». Bei den Ostschweizern passte schon ziemlich viel zusammen, während Baden immer noch versuchte, sich ins Spiel zu kämpfen – und es dabei auch unglücklich übertrieb.

Speziell bei zwei unschön unterbundenen Gossauer Gegenstössen. Was beim einen zu einer diskussionslosen roten Karte führte und beim anderen zu einem längeren Unterbruch, der dem Badener Spielfluss auch nicht eben zuträglich war.

Städtli hielt sich fortan spürbar zurück und leistete sich weiterhin viel zu viele technische Fehler und harmlose Abschlussversuche. Zum Glück konnten die Feldspieler auf ihre Nummer 16 im Tor zählen, an der sich die Gäste aus Gossau weiter abarbeiteten. Marco Wyss wies zuletzt eine bärenstarke Fangquote von 42% (19/42) auf und war am Samstagabend definitiv «Player of the Match».

Wyss’ Paraden war es auch zu verdanken, dass gegen Ende der Partie sogar noch Hoffnung auf einen Punktgewinn aufkam: Nachdem die Gäste konstant 3 bis 5 Treffer vorne gelegen waren, konnte Städtli den Rückstand in der 58. Minute im x-ten Anlauf auf nur noch 2 Tore reduzieren und 30 Sekunden vor Schluss gar noch das 22:23 erzielen.

Damit war das Ende der Fahnenstange allerdings erreicht. Mit dem letzten Tor der Partie sicherte sich Gossau 5 Sekunden vor Abpfiff den verdienten Auswärtssieg.

Zu viele Fehler, zu wenig Abschlüsse, zu wenig Tore. Auf dem Papier sind die Faktoren für die Badener Niederlage schnell benannt. In der Realität sind es Kleinigkeiten in Abstimmung und Timing, die den Unterschied ausmachen und in der langen Wettkampfpause gelitten haben.

Daran gilt es vor der Auswärtspartie in Stans bestmöglich zu arbeiten, denn nun zählt jeder Punkt. Gegen die direkt vor Städtli platzierten Berner sowieso. Die Top-6 liegt nach wie vor in Griffweite, eine Steigerung als Team ist dafür aber ganz klar nötig.

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