In Baar sind die Steuereinnahmen deutlich höher ausgefallen
Wie die Gemeinde Baar bekannt gibt, schliesst die Jahresrechnung 2022 mit einem Überschuss von 19 Millionen Franken.

Die Gemeinde Baar setzt – wie auch der Kanton und andere Zuger Gemeinden – die Reihe der positiven Ergebnisse fort.
Im Jahr 2022 resultiert mit 19 Millionen Franken ein unerwartet hoher Überschuss.
Einmal mehr führten höhere Steuererträge, die nur schwer prognostizierbar sind, zu einem deutlichen Plus bei den Einnahmen.
Budgetiert waren Erträge von 140,7 Millionen Franken, geworden sind es nun 159,4 Millionen Franken. Rund zehn Millionen Franken stammen von juristischen Personen.
Erholung deutete sich an
«Die Firmensteuern haben mit 44,1 Millionen Franken fast wieder das Niveau von 2020 erreicht», stellt Finanzvorstand Pirmin Andermatt erfreut fest.
Noch vor einem Jahr sah es weniger positiv aus. Damals waren die Steuereinnahmen der juristischen Personen auf knapp 34,5 Millionen Franken gesunken.
Eine Erholung deutete sich zwar an, dass sie aber derart rasch und in dieser Grössenordnung erfolgen würde, sahen weder die Gemeinde Baar noch die Steuerbehörden des Kantons Zug, mit denen die Gemeinde bezüglich kommender Erträge regelmässig Gespräche führt, voraus.
Weil auch die Grundstückgewinnsteuern und die Steuerreinnahmen der natürlichen Personen höher als budgetiert ausfielen, schliesst die Jahresrechnung äusserst erfreulich ab.
Steuerrabatt von vier Prozent
Die anhaltenden Ertragsüberschüsse haben den Gemeinderat bereits letztes Jahr bewogen, einen Steuerrabatt von vier Prozent zu beantragen, der in diesem Jahr zur Anwendung kommt.
Nahezu eine Punktlandung gelang auf der Aufwandseite. Die Ausgaben fielen mit 140,4 Millionen Franken rund 1,6 Millionen Franken höher aus als budgetiert.
Bemerkbar machten sich insbesondere der Buchverlust der WWZ-Aktien und der Minderwert einer grossen Liegenschaft.
Auf der anderen Seite fielen der Personal- und der Sachaufwand geringer aus.
Gemeinde spürt den Fachkräftemangel
«Im Personalbereich spüren wir den Fachkräftemangel», sagt Gemeinderat Pirmin Andermatt.
«Gewisse Stellen konnten und können erst nach längerer Suche besetzt werden.» Das wirkt sich in geringeren Lohnkosten und dafür höheren Ausgaben für die Personalsuche aus.
Weil die personellen Ressourcen knapp sind, konnten zudem gewisse Projekte und Aufgaben nicht realisiert oder mussten verschoben werden, was sich letztendlich positiv auf den Sachaufwand ausgewirkt hat.
Geringere Zahlungen an den Finanzausgleich
Geringer ausgefallen sind auch die Zahlungen an den nationalen (NFA) und den kantonalen (ZFA) Finanzausgleich.
An den ZFA steuerte Baar im vergangenen Jahr 8,7 Millionen Franken bei. Das sind 5,3 Millionen Franken weniger als im Vorjahr.
Den NFA subventionierte die Gemeinde mit 8,9 Millionen Franken (Vorjahr: 10,1 Millionen Franken).
Gut gerüstet für die Grossprojekte
Die Gemeinde hat im vergangenen Jahr 35,8 Millionen Franken in die gemeindliche Infrastruktur, insbesondere in die Schulbauprojekte Dreifachsporthalle Sternmatt 2, Erweiterung und Sanierung Schule Sternmatt 1 sowie Neubau Schule Wiesental, investiert.
Das ist so viel wie noch nie in einem Jahr.
«Dank des erneut sehr erfreulichen Abschlusses können wir die Investitionen nach wie vor aus eigenen Mitteln finanzieren, was ein Zeichen der Stärke ist», erläutert Pirmin Andermatt.
Nettovermögen pro Einwohner
Ob sich die Gemeinde in ein paar Jahren verschulden wird oder ob dies weiter herausgeschoben werden kann, wird die langfristige Finanzplanung zeigen.
Dass die Gemeinde besser dasteht als erwartet, zeigt ein Blick auf das Nettovermögen pro Einwohner. Statt wie budgetiert bei 6529 Franken liegt es nach wie vor bei 7010 Franken.
Weil auch die Prognosen der Steuereinnahmen erfreulich aussehen, darf der Finanzvorstand beruhigt in die Zukunft blicken: «Wir sind gut gerüstet für die weiteren Grossprojekte wie dem Ausbau des Bushofs oder der Neugestaltung des Bahnmatt-Areals.»