Der Steinacher Bach wird saniert

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In Steinach wird der Steinacher Bach saniert. Die zentrale Massnahme wird die Erweiterung des Bachbetts sein, damit mehr Wasser rasch abfliessen kann.

Steinach
Gemeindehaus Steinach in St.Gallen. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Wie die Gemeinde Steinach berichtet, ist beim Steinacher Bach seit längerem die Sicherheit bei Hochwasser nicht mehr gewährleistet, weil die vor mehr als hundert Jahren gemachten Verbauungen ihre Lebensdauer erreicht haben.

Zudem fehlt es dem Bach an ökologischer Vielfalt. Deshalb hat die Gemeinde bis 2017 ein Vorprojekt für die Sanierung der Steinach erarbeitet. Nach dessen positiven Prüfung durch das Bundesamt für Umwelt und die Fachstellen des Kantons St.Gallen folgt jetzt die öffentliche Ausschreibung für die nächste Phase «Auflageprojekt».

Schäden in Millionenhöhe

Die Steinach entspringt oberhalb von St.Gallen und fliesst in den Bodensee. Die Reparaturen an den Verbauungen am Bachlauf begannen sich in den letzten Jahren zu häufen, jedoch ohne, dass man damit den Hochwasserschutz oder die Gewässerökologie hätte verbessern können.

Bei den letzten Hochwassern 2011 und 2018 entstanden Schäden in Millionenhöhe, obwohl beide keine Jahrhundertereignisse waren. Bei Hochwasser besteht für die Gemeinde Steinach ein erhebliches Risiko: Einerseits kann das Wasser im heutigen Bachbett zu wenig rasch abfliessen, andererseits besteht bei starker Strömung eine erhebliche Gefahr durch mitgeführtes Schwemmholz sowie Sand und Steine. Denn heute ist das Gelände im Unterdorf, durch das die Steinach fliesst, bebaut, was früher nicht der Fall war.

Einbezug der Bevölkerung bereits in der ersten Planungsphase

Bereits 2011 wurden in drei Workshops unter Beteiligung von Interessengruppen und der Bevölkerung die Projektziele und verschiedene Massnahmenkombinationen diskutiert.

Das von der Gemeinde entwickelte Vorprojekt 2017 wurde den Fachstellen des Kantons St.Gallen sowie dem Bundesamt für Umwelt BAFU zur Vorprüfung vorgelegt werden. Der Kanton St.Gallen und das Bundesamt für Umwelt BAFU übernehmen den Grossteil der Sanierungskosten.

Das BAFU hat zwar eine Projektbewilligung in Aussicht gestellt, möchte aber bezüglich der naturnahen Gestaltung noch weitergehen als ursprünglich von den Planern beabsichtigt. Die Bevölkerung wird im Laufe des Planungsprozesses wieder aktiv einbezogen werden.

Für das Projekt werden in der öffentlichen Ausschreibung nun Wasserbauer, Landschaftsarchitekten und Ökologen gesucht. Übergeordnete Ziele sind der Hochwasserschutz und die ökologische Aufwertung des Bachs und seiner Umgebung.

Sanierungsmassnahmen: Umgang mit einem naturnahen Geschiebe sehr wichtig

Die zentrale Massnahme wird die Erweiterung des Bachbetts sein, damit im Fall eines Hochwassers mehr Wasser rasch abfliessen kann. Auch wird es bei den Brücken zu Neubauten kommen.

Ein Hauptpunkt, der nochmals kontrolliert werden muss, ist der naturnahe Umgang mit Geschiebe wie Schwemmholz, Sand und Steinen. Von diesen geht ein hohes Risiko aus, sei es, dass das Bachbett blockiert wird oder durch das Mitreissen im Gewässer Schäden am Ufer entstehen können.

Weiter ist aber auch die ökologische Aufwertung ein wichtiges Anliegen. Bisher ist die Steinach für Fische und Kleinlebewesen nicht durchgängig bis zum See. Dies soll sich mit der naturnahen Gestaltung durch den Wasserbau ändern.

Positives Nutzen-Kosten-Verhältnis und Volksabstimmung Winter 2023 bis 2024

Das Sanierungsprojekt hat ein deutlich positives Nutzen-Kosten-Verhältnis. Die Reduktion des Schadenpotentials durch das Sanierungsprojekt ist deutlich grösser als die Kosten für den Bau und Unterhalt der Steinach. Die konkrete Projektierung für das Auflageprojekt der Bachsanierung soll 2022 beginnen.

Anfang 2023 wird die Bevölkerung eingeladen sich zum Projekt nochmals zu äussern und voraussichtlich im Winter 2023 bis 2024 findet eine kommunale Urnenabstimmung darüber statt. Danach soll das Projekt öffentlich aufgelegt werden um eine Baubewilligung zu erhalten.

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