Appenzell

Appenzell Innerrhoden zeichnet die schönsten Hecken aus

Wie der Kanton Appenzell Innerrhoden mitteilt, sind für die Meisterschaft der artenreichsten Hecken 20 Hecken von 14 Landwirtschaftsbetrieben im Rennen.

Autokreisel vor Appenzell (AR).
Autokreisel vor Appenzell (AR). - Nau.ch / Simone Imhof

Hecken, Feld- und Ufergehölze sind wertvolle Naturelemente. Sie prägen den Charakter einer Landschaft und dienen der Vernetzung von Lebensräumen.

Hecken bieten zudem auf kleinstem Raum unterschiedliche Lebensbedingungen. Sie sind für viele Tier- und Pflanzenarten ein idealer Lebensraum.

Und ganz wichtig: Hecken sind hervorragende Bienenweiden.

Breite Trägerschaft für den Wettbewerb

An Heckenmeisterschaften in den Ostschweizer Kantonen werden die schönsten und artenreichsten Hecken ausgezeichnet.

Die Heckenmeisterschaft findet dieses Jahr im Kanton Appenzell-Innerrhoden statt.

Innerrhoder Landwirte hatten bis Ende April 2023 Gelegenheit, ihre Hecken für die Meisterschaft anzumelden.

Der Wettbewerb wird getragen durch den Bauernverband Appenzell Innerrhoden, das Landwirtschaftsamt Appenzell-Innerrhoden, die Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz Appenzell-Innerrhoden, die Pro Natura St.Gallen-Appenzell und den WWF Appenzell.

Hecken werden im Sommer begutachtet

Die eingereichten Hecken werden in der Zeit von Mai bis Juni von einem Botaniker-Team auf ihre Vielfältigkeit geprüft.

In die Bewertung fliessen die Länge und Breite der Hecke sowie die Anzahl der Einzelbäume ein.

Die Ergebnisse werden anschliessend von der Jury – bestehend aus Vertretern der Trägerschaft – nochmals begutachtet.

Gewinner werden im September gekürt

An einem Bauernbrunch Anfang September werden die Gewinner verkündet.

Die drei Erstplatzierten erwartet ein Ballonflug zu zweit, die Ränge vier bis sechs erhalten einen Gutschein im Wert von 150 Franken.

Jede Hecke ist immer nur so gut wie ihre Pflege. Daher kommt den Landwirten eine grosse Verantwortung zu.

Für die optimale Entwicklung einer Hecke sind die langsam wachsenden Arten nur mässig zu schneiden und die schnell wachsenden Sträucher regelmässig auf den Stock zu setzen.

Hecken sind wichtige Lebensräume

Dornige Arten sind in grossem Mass zuzulassen, trotz möglicher Kratzwunden an Armen und Gesicht.

Sie sind auszulichten und zu verjüngen und rund herum Ast- und Steinhaufen anzulegen.

Der Krautsaum ist extensiv zu nutzen und frühestens ab September abzuschneiden.

Die fachmännische Pflege einer Hecke ist zentral für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität und des Landschaftsbilds.

Lebensraum für bedrohte Arten

Hecken bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und sind als Vernetzungsstrukturen von zentraler Bedeutung.

In dornigen Sträuchern sind Nester des Neuntöters geschützt vor Räubern.

In grossen Asthaufen mit dickem Holz können Hermeline ihre Jungen aufziehen und Ringelnattern können sich bei südexponierter Lage darauf sonnen.

Schmetterlinge finden Nahrung und Schutz

Insekten finden in den Blüten verschiedener einheimischer Straucharten Nektar, Haselmäuse laben sich an den Früchten.

Auch Schmetterlinge finden in Hecken Nahrung und Schutz .

So frisst sich die Raupe des Ligusterschwärmers an den Blättern des Ligusters satt und die Zitronenfalterraupen an Blättern des Faulbaums oder Kreuzdorns.

Je länger und breiter, desto besser

Entlang einer Hecke können sich Singvögel, Reptilien und Kleinsäuger geschützt bewegen und sind so Greifvögeln und anderen Raubtieren nicht schutzlos ausgeliefert.

Je länger, struktur- und artenreicher eine Hecke ist, desto besser kann sie ihre Aufgaben erfüllen.

Hecken in der Region können über zwanzig standortheimische Strauch- und Baumarten aufweisen.

Besonders wertvoll sind dornentragende Sträucher wie die Hundsrose oder der Schwarzdorn.

Schutz vor der Hauskatze

Sie bieten den besten Schutz vor Fressfeinden wie beispielsweise der Hauskatze.

Hochwachsende Arten befinden sich im Inneren der Hecke, niedriger wachsende am Rand.

Um einen hohen ökologischen Wert zu erreichen, ist ein breiter, extensiv bewirtschafteter Krautsaum unabdingbar.

Zentral sind auch Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen.

Eine Hecke pflanzen

Die Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz unterstützt Bauernbetriebe bei der Planung und Pflanzung einer Hecke, aber auch bei den ersten Pflegemassnahmen.

Interessierte melden sich bei der Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz Appenzell Innerrhoden via E-Mail oder telefonisch.

Kommentare

Weiterlesen

Netanyahu Hiroshima
14 Interaktionen
Nahost-Konflikt
Magdalena Martullo-Blocher
187 Interaktionen
«Kleinlich»

MEHR APPENZELL

Appenzell Unfall
19 Interaktionen
Appenzell
Tour de Suisse
Appenzell/Oberegg AI
Einbruch
7 Interaktionen
Appenzell

MEHR AUS APPENZELLERLAND

camping
Einschränkung
Kollision in Lustmühle
1 Interaktionen
Lustmühle AR
Baustelle
Astra
Ferdinand Piëch Enkel
16 Interaktionen
Herisau AR