Nach Abschluss des partizipativen Prozesses zur Neuregelung des Entsorgungswesens in Küttigen stellte der Gemeinderat am 15. November 2021 die Ergebnisse vor.
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Wieser war ehemaliger Gemeinderat von Rudolfstetten AG. (Symbolbild) - Keystone
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Wie die Gemeinde Küttigen berichtet, hat der Gemeinderat nach einem umfassenden Prozess der Grundlagenerarbeitung in Frühling 2021 verschiedene wegweisende Entscheide zur Neuausrichtung des kommunalen Entsorgungswesens gefällt. Diese Entscheide wurden in einem partizipativen Prozess mit der Bevölkerung diskutiert und nun wurden am 15. November 2021 die Ergebnisse präsentiert.

Eine Arbeitsgruppe entwickelte Empfehlungen für eine Neuausrichtung

Die Schliessung der Multisammelstelle hat in der Bevölkerung eine grosse Resonanz ausgelöst. Es bildete sich eine Interessengemeinschaft, welche eine Petition lancierte und dadurch 461 Unterschriften sammelte. Im Juni orientierte der Gemeinderat an einer Infoveranstaltung umfassend über die Neuausrichtung. Die Bevölkerung konnte an diesem Abend ihre Anliegen einbringen. Anschliessend wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, welche die Themen für ein Diskussionsforum im August vorbereitete.

Rund 50 Personen diskutierten die Themen Multisammelstelle, dezentrale Sammelstellen, Häckselplätze/Häckseldienst und Spezialsammlungen und erarbeiteten Empfehlungen zuhanden des Gemeinderates. Der Rat diskutierte diese Empfehlungen eingehend und stellte an der Veranstaltung vom 15. November die Ergebnisse vor. An diesem Abend konnte sich die Bevölkerung auch mit dem WIGA-System vertraut machen. Mittels dieses Systems kann die Grüngutsammlung über die Menge abgerechnet werden.

Die Ergebnisse betreffen alle wichtigen Themenbereiche des Entsorgungswesens

Solange sich nicht ein geeigneter Standort für eine kommunale Sammelstelle anbietet, hält der Gemeinderat an seinem Grundsatzentscheid betr. die Schliessung der Multisammelstelle fest. Als Alternative wird derzeit die Einführung von Pop-up-Sammelstellen für ein erweitertes Angebot geprüft; dabei soll nach Möglichkeit mehrmals jährlich an verschiedenen Orten in der Gemeinde ein zusätzliches Entsorgungsangebot bereitgestellt werden, z.Bsp. für Elektroschrott, Leuchtmittel etc.

Die dezentralen Sammelstellen werden neu gestaltet und eine erste Unterfluranlage im Löchli ist in Planung. Die Öffnungszeiten der dezentralen Sammelstellen sollen sich neu nach den Ladenöffnungszeiten richten, dies aus Rücksicht auf die Nachbarschaft. Aus der Bevölkerung kam der Wunsch auf nach einer Videoüberwachung der Sammelstellen. Die eingesetzte Arbeitsgruppe wie auch der Gemeinderat sind sich einig, vorerst darauf verzichten zu wollen und den Fokus auf die Aufwertung der Sammelstelle zu setzen.

Ein Häckseldienst soll die Häckselplätze ablösen

Weiter will der Gemeinderat auch an der Aufhebung der Häckselplätze festhalten. Als Alternative wird acht mal pro Jahr ein Häckseldienst angeboten, der direkt in den eigenen Garten bestellt werden kann. Der Dienst wird nach einer drei-jährigen Pilotphase evaluiert. Der Gemeinderat ist überzeugt, mit dieser Dienstleistung für breite Bevölkerungsteile eine attraktive Lösung für das Astmaterial anbieten zu können. Weite Transportwege mit Astmaterial fallen weg.

Auf Wunsch der Bevölkerung wird eine Container-Verkaufsaktion organisiert sowie eine zusätzliche Bauschutt-Sammlung eingeführt.

Der Gemeinderat möchte eine Grundgebühr einführen

Die Neuausrichtung des Entsorgungswesens fliesst nun in das Abfallreglement ein. Dabei wird auch die geplante Spezialfinanzierung für die Entsorgung, wie sie bereits beim «Wasser» und «Abwasser» besteht, einbezogen. Die Finanzierung des Entsorgungswesens muss verursachergerecht sein. Finanzierungen über Steuergelder sind nicht gesetzeskonform. Dies wird zur Einführung einer Grundgebühr führen.

Das überarbeitete Abfallreglement ist vorerst dem Preisüberwacher vorzulegen und anschliessend der Gemeindeversammlung zur Abstimmung zu unterbreiten. Vorgesehen ist eine Inkraftsetzung auf anfangs 2023.

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