An den Aargauer Volksschulen findet für 70'000 Schülerinnen und Schüler vom Montag an wieder Unterricht statt. Die Volksschulen müssen Weisungen des Kantons einhalten. Bildungsdirektor Alex Hürzeler geht nach eigenen Angaben davon aus, dass es noch länger Einschränkungen geben wird.
Bern Lehrer
Im Kanton Bern verfügt jede zehnte Lehrperson nicht über die entsprechende Ausbildung. - Keystone
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An den Aargauer Volksschulen findet für 70'000 Schülerinnen und Schüler vom Montag an wieder Unterricht statt. Die Volksschulen müssen Weisungen des Kantons einhalten. Bildungsdirektor Alex Hürzeler geht nach eigenen Angaben davon aus, dass es noch länger Einschränkungen geben wird.

Wie in 17 von 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantonen werde an den Aargauer Schulen wieder nach Lehrplan und den geltenden Stundentafeln unterrichtet, sagte Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) am Donnerstag vor den Medien in Aarau. Das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) habe den Schulen in einer Weisung die Eckwerte zur Umsetzung vorgegeben.

Normalität erst, wenn Impfstoff da ist

Auch habe die kantonale Schulaufsicht diese Woche mit sämtlichen 205 Volksschulen Kontakt aufgenommen, um sich nach der Umsetzung der Schutzkonzepte zu erkundigen und offenen Fragen zu klären. Die Schulen haben sich gemäss Hürzeler auf den Start unter besonderen Bedingungen vorbereitet.

Der Bildungsdirektor machte gleichzeitig klar, dass es wohl noch länger dauern werde, bis im Schulbetrieb wieder alles wie früher laufen werde. Normalität sei wohl erst möglich, wenn ein Corona-Impfstoff entwickelt worden sei.

Es gebe auch einen Elternbrief, der mittlerweile in 13 Sprachen übersetzt worden sei. Zur Kritik, wonach der Kanton wegen der Corona-Pandemie zu wenig umsichtig vorgehe, sagte Hürzeler: Man könne im Einzelnen nicht alle Ängste wegen der Ansteckungsgefahr der Kinder ausräumen. Es sei auch eine Glaubensfrage. Der Bund habe vorgegeben, dass die Kinder die Abstandsregeln nicht einhalten müssten.

Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband (alv) hatte die Schulöffnungen als «hochriskant» bezeichnet. Der alv kritisierte den Bund sowie die Erziehungsdirektorenkonferenz wegen der Strategie der vollständigen Öffnung der Volksschule.

Schulpersonal und Lehrer müssen Mindestabstand wahren

Gemäss Weisung des Kantons Aargau müssen Schülerinnen und Schüler untereinander keine Abstandsregeln einhalten. Hingegen sollen die Schüler gegenüber erwachsenen Personen den Mindestabstand von zwei Metern und generell die Hygieneregeln einhalten.

Die Schüler können sich demnach weitgehend normal im Klassenverband, auf dem Schulareal und auf dem Schulweg verhalten und bewegen. Lehrpersonen und weiteres Schulpersonal müssen aber untereinander sowie gegenüber Schülern den Mindestabstand einhalten.

Für Lern- und Kontaktsituationen, in denen der Mindestabstand für längere Zeit nicht eingehalten werden kann, muss der Schutz gemäss Weisung durch eine Schutzscheibe sichergestellt werden. Diese Regeln gelten für alle erwachsenen Personen auf sämtlichen Schulstufen der obligatorischen Schulzeit gleich.

Klassenlager und Schulreisen finden nicht statt. Ebenso sollen auf Veranstaltungen im öffentlichen Raum sowie auf Anlässe im Schulhaus verzichtet werden. Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen («Elterntaxi»), sollen das Schulhausareal meiden.

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