Zinsstruktur steht Kopf: Rezessions- oder Fehlsignal?

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USA,

Deutschland schwächelt. China wächst langsamer. Und Risiken wie der Brexit und der US-Konflikt mit China schweben über allem. Schwarzmaler sehen eine Rezession.

zinsstruktur
Ein Angestellter markiert Mehlpackungen mit neuen Preisen nach den Wirtschaftsturbulenzen dieser Woche. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwache Konjunkturdaten aus grossen Volkswirtschaften wecken Rezessionsängste.
  • Fachleute sprechen von einer «inversen Zinskurve».

Schwache Konjunkturdaten aus den grossen Volkswirtschaften China und Deutschland wecken Rezessionsängste und verunsichern die Finanzmärkte. In Panik versetzt Anleger zudem ein äusserst seltenes Phänomen. In den USA oder Grossbritannien stiegen die kurzfristigen Kapitalmarktzinsen zumindest zeitweise über die langfristigen.

In einigen asiatischen Ländern zeichnete sich eine ähnliche Entwicklung ab. Auch in Deutschland scheint der Zeitpunkt nicht mehr fern, bis die kurzfristigen Zinsen die längerfristigen einholen.

Japanische Finanzmärkte
Der Nikkei japanische 225 verlor ebenso wie der amerikanische Dow-Jones-Index wegen zunehmenden Befürchtungen einer möglichen Rezession und verkehrten Zinsstruktur. - dpa

Fachleute sprechen etwas sperrig von einer «inversen Zinskurve». Umgangssprachlich könnte man von einer «verkehrten Zinswelt» reden. Normalerweise erhält ein Geldgeber um so höhere Zinsen, je länger er sein Geld verleiht.

Kehrt sich dieser Zusammenhang um, fällt der Zins mit der Laufzeit der Anlage, kann das wirtschaftliche Probleme mit sich bringen. Zumal eine inverse Zinskurve als konjunkturelles Warnsignal gilt. Im schlimmsten Fall kündigt sie eine Rezession an, also eine schrumpfende Wirtschaft.

«Verkehrte» Zinsstruktur bringt Probleme

Auch ohne Rezession bringt eine «verkehrte» Zinsstruktur genug Probleme mit sich. Der Grund liegt im Finanzsystem: Banken verdienen Geld, indem sie sich kurzfristige Mittel von ihren Kunden leihen und diese längerfristig als Kredit verleihen. «Fristentransformation» nennt sich das.

Im Grunde geht es um die Übernahme von Risiken durch die Banken in ihrem Kreditgeschäft. Dieses Geschäft funktioniert bei «normaler» Zinskurve recht gut. Es funktioniert schlecht oder gar nicht, wenn sich die Zinskurve verflacht oder umkehrt. In der Folge können Banken und letztlich das Finanzsystem in Schieflage geraten.

Doch auch ohne diese Effekte ist eine inverse Zinskurve problematisch. Denn sie gilt unter Fachleuten als Alarmsignal für eine sich nähernde Rezession. So kehrte sich in den USA vor jeder Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg die Zinsstruktur um.

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