Zahlungsmoral der Schweizer Firmen verbessert sich leicht
In der ersten Jahreshälfte konnten Rechnungen wieder etwas zuverlässiger beglichen werden. Firmen aus dem Kanton Zug schnitten im Vergleich am schlechtesten ab.
In der Schweiz sind Zahlungsfristen im ersten Halbjahr 2023 etwas besser eingehalten worden als im Vorjahr. Am häufigsten lassen Unternehmen aus der Autobranche und solche aus dem Kanton Zug ihre Kreditoren warten.
Konkret sank der Anteil der zu spät beglichenen Rechnungen in der ersten Jahreshälfte auf 18,8 Prozent, wie die Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet am Mittwoch mitteilte. Dies entspricht einer Verbesserung um 0,2 Prozent zum Vorjahr.
Zuger Firmen stehen am schlechtesten da
Verglichen mit den Coronajahren 2020 und 2021 hat sich die Zahlungsmoral deutlich verbessert. Im Jahr 2020 trafen noch 21,8 Prozent der Zahlungen zu spät ein.
Die beste Zahlungsmoral haben Firmen in Uri, Obwalden und Appenzell Innerrhoden, wo weniger als jede zehnte Rechnung zu spät beglichen wird. Am schlechtesten schneidet Zug ab, hier sind fast 27 Prozent der Rechnungen überfällig. Auch im Tessin und in Schaffhausen hat gut jede vierte Rechnung Verzug.
Auch branchentypische Unterschiede
Die Pünktlichkeit der Unternehmen unterscheidet sich aber auch stark nach Branche: Bei Handwerksbetrieben würden nur 10 Prozent der Rechnungen zu spät bezahlt, während es in der Autobranche über 33 Prozent seien, hiess es. Auch das Gastgewerbe und das Verlagswesen sind mit je über 31 Prozent der Begleichungen nach Frist bei den späten Zahlenden.
Das Zahlverhalten kann ein Indikator für die Liquidität von Unternehmen sein. Für die Erhebung wertete Dun & Bradstreet monatlich rund eine Million Rechnungen zwischen Firmen aus.
