Der Untersuchungsbericht des Bundestags zur Wirecard-Affäre von Ernst & Young wurde publiziert. Nun steht EY unter Druck.
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Der Skandal beschäftigt die deutschen Behörden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bericht zur Aktivität von Ernst & Young im Wirecard-Skandal wurde publik.
  • EY kontrollierte ausländische Konten von Wirecard nicht.
  • Der Ruf des Wirtschaftsprüfers ist stark geschädigt.

Wirecard meldete im Juni 2020, wegen fehlenden 19 Millionen Euro, Insolvenz an. Zuvor war das DAX-Unternehmen sehr beliebt an der Börse. Doch dem vermeintlichen Erfolg des Zahlungsunternehmens lagen vor allem Manipulation der Bücher zugrunde.

Zwar hatte EY Wirecard kurz zuvor das Testat für 2019 nicht gegeben – für die Jahre zuvor jedoch schon. Weil Wirecard das erste DAX-Unternehmen war, das Insolvenz anmeldete, ordnete der Bundestag eine Untersuchung an. Bei DAX sind die wichtigsten Börsenfirmen für die deutsche Wirtschaft verzeichnet.

Rufschaden für Ernst & Young

Die Affäre hat den Anlegern Schaden zugefügt. Nebst den finanziellen Kosten, die Wirecard EY nun kosten wird, ist der Rufschaden wohl fast genauso schlimm. Ernst & Young ist von seiner Reputation abhängig. Unternehmen und Investoren müssen ihnen vertrauen.

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Der Ausschussvorsitzende Kay Gottschalk (AfD) zeigt den Abschlussbericht. - dpa-infocom GmbH

Doch EY beteuert seine Unschuld und wehrt sich. Die Wirtschaftsprüfer seien selbst von Wirecard betrogen worden. Die Mitarbeiter hätten gute Arbeit geleistet, wie die FAZ schreibt. Doch der Bericht zeigt: EY hat es versäumt, die Treuhandkonten im Ausland zu kontrollieren.

Wirtschaftsprüfer stellte Ermittlungen frühzeitig ein

Auf besagten Konten hätten die fehlenden 19 Milliarden liegen müssen – und das Fehlen wäre schnell aufgefallen. Weiter wurde eine EY-Ermittlung zu Betrug von Wirecard in Indien ohne Grund eingestellt. Dies wirft Fragen auf und schädigt den Ruf von Ernst & Young weiter.

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